ZwAR Basisgruppe Hamm-Mitte III zu Besuch in Soest

 

Die alte Hansestadt Soest mit ihrer weit über tausendjähriger Geschichte war am 22. März 2018 das Ziel der ZwAR Basisgruppe Hamm-Mitte III. Bei leichtem Regen und etwas kühlen Temperaturen machten sich trotzdem 26 Seniorinnen und Senioren mit der Eurobahn auf den Weg nach Soest.

Nach einem anschließenden kleinen Spaziergang von etwas 10 Minuten wurde das Soester Rathaus erreicht, wo wir auch schon von den beiden Stadtführerinnen Frau Schütz und Frau Lippsmeier empfangen wurden.

Aufgeteilt in zwei Gruppen begann hier am Rathaus auch sofort die von uns gebuchte Stadtführung "Kirchen, Kunst und Kneipen". Eine Altstadtführung kombiniert mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten und den Einblick in historischen Gaststätten.

 

Viele Baustile und bedeutende Epochen haben in Soest ihre Spuren hinterlassen. Vor einer der wenigen repräsentativen Barockbauten stehen wir gerade, das Rathaus (1713-1716) mit seiner neunbogigen Halle an der Westseite. Direkt über uns befindet sich St. Patroklus, der Schutzpatron der Stadt


Von hieraus blicken wir auf den gleich nebenan stehenden und mächtigen Turm des St.-Patrokli-Doms. Der Dom ist eine katholische Kirche von großer geschichtlicher Bedeutung. Er entstand nach 965 und ist seit 1823 die Pfarrkirche der dem Bistum Paderborn zugeordneten Pfarrgemeinde St. Patrokli. 1859 wurde er zur Propsteikirche erhoben.

Ein paar Schritte weiter und wir stehen zwischen historischen Fachwerkhäusern, Cafés, Geschäften und Gastronomiebetrieben auf dem Platz "Am Vreithof". Vor uns der Ratsbrunnen von Josef Rikus (ursprünglicher Standort war die Brüderstraße). Die Skulptur soll das Leben in einer mittelalterlichen Stadt anschaulich machen.

 

Frau Lippsmeier berichtet, dass das Soester Stadtrecht als Erstes im deutschen Raum nachweislich auf einer alten Kuhhaut aufgezeichnet wurde und das Soest mit ihrer weit über tausendjähriger Geschichte im Mittelalter zu den bedeutendsten Hansestädten Europas zählte.

Einige Minuten später sehen wir vor uns den "Großen Teich" der im Winter nie zufriert, da er von unzähligen Quellen gespeist wird.

Schräg gegenüber, auf der anderen Seite des Teiches, steht die „Wippe", ein mittelalterliches Strafinstrument.

 

Jedes Jahr im Juni versammelt sich eine große Schar schadenfreudiger Soester Bürger um den Großen Teich, um bei einem Spektakel ganz besonderer Art dabei zu sein.

 

Der Verein der Bürgerschützen lässt hier jedes Jahr einen mittelalterlichen Brauch wieder aufleben, dabei werden prominente Soester Bürger in den Teich gewippt.


Etwas weiter im Norden der Altstadt ragen die Türme der Wiesenkirche in den Himmel. Sie zählt zu den schönsten spätgotischen Hallenkirchen. Die Baugeschichte der Kirche erstreckt sich über Jahrhunderte. Im Jahre 1313 wurde der Grundstein für die heutige Kirche gelegt, die Doppeltürme wurden allerdings erst 1882 fertiggestellt.

Interessant sind die zahlreichen Glasfenster die nach Wetterlage und Jahreszeit den Innenraum immer wieder in verschiedenen Lichtstimmungen schimmern lassen. Besonders sehenswert ist das Glasfenster mit der Darstellung des letzten Abendmahls. Statt Brot und Wein speisen Jesus und seine Jünger hier Schweinskopf, Schinken, Roggenbrot und Bier, ein sauerländisch deftiges Essen eben.

Wie heißt unsere Stadtbesichtigung heute: "Kirchen Kunst und Kneipen". Nun sind wir bei dem Besichtigungsabschnitt Kneipen angekommen.

 

Etwas weiter über die Ritterstraße gelangen wir nun zum Wirtshaus Christ, dass bereits 1584 als Fachwerkhaus mit Scheune, Ställen und Brunnen erbaut wurde. Im Jahre 1727 soll angeblich der Gastwirt Andreas Friedrich das gesamte Grundstück für 500 Taler gekauft haben und eine Brauerei eröffnet haben. Der Bäcker und Gastwirt Anton Christ übernahm 1836 dann das Anwesen und seit 1980 führen Sylvia und Billy Drees, die Brauerei Christ und sorgen heute mit einem süffigen Sauster für unser Wohlbefinden.


Vorbei am Gasthof "Im Osterkamp“ eine der ältesten Gaststätten im Herzen von Soest (1655), geht es weiter zum Marktplatz. Wie in allen anderen Städten ist auch hier der Markt der zentrale Platz der Stadt, wo auf der Nordseite wieder zahlreiche Fachwerkhäuser zu bewundern sind. Das bekannteste historische Haus direkt am Soester Marktplatz ist das Hotel-Restaurant "Im wilden Mann".

Etwas weiter, im südlichen Altstadtbereich von Soest kommen wir nun zum Brauhaus Zwiebel. Die kleine Hausbrauerei erstreckt sich über zwei Etagen eines denkmalgeschützten, 400 Jahre alten Fachwerkgebäudes. 1983 wurde hier eine frühere Bäckerei als Restaurant umgebaut. 10 Jahre später kam dann die Hausbrauerei dazu. An jeder Ecke strahlt das Haus geschichtliche Atmosphäre aus.

Dazu zählt das Gebäudeambiente mit freiliegenden Fachwerkbalken, knarrender Holztreppe und niedrigen Decken. Hinzu kommt die urige Einrichtung mit Sudkesseln, Antiquitäten und Mobiliar aus Omas Wohnstube. Sitzplätze gibt es auch im modernen Wintergarten und dem gemütlichen Biergarten vor dem Haus. Gemeinsam stoßen wir hier mit einem Soester Hell, Soester Dunkel und Soester Weizen auf einen wieder gelungenen Tag an.

Zum Schluss der Stadtführung geht es zurück zum Patrokli-Dom. Wir verlängern unsere Führung, um uns noch den Dom von innen sowie den Kreuzgang mit dem begrünten Innenhof anzusehen.

Der südliche und östliche Teil des Kreuzgangs wurde 1952, nach der Zerstörung im 2. Weltkrieg, erneuert. Im Innenhof befinden sich ein Altarstein und die Patroklus-Glocke aus dem Jahr 1954.

 

Nach Beendigung unserer interessanten Stadtführung geht es zurück in den Gasthof Christ, wo wir in gemütlicher Atmosphäre mit einem leckeren Abendessen den Besuch in Soest ausklingen lassen.

 

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