Radtour zum Schloss Westerwinkel
Bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen 23 Grad starten wir heute wieder am Holunderweg im Hammer Süden.
Immer wenn es mit dem Fahrrad in Richtung Norden geht, fahren wir, zuerst an der Kleingartenanlage Ahsemünde und der Kleingartenanlage Ahsetal vorbei und anschließend durch das Naherholungsgebiet Hammer Kurpark zum Dattel-Hamm- Kanal.
Mit einem schönen Blick auf das Hotel und Restaurant “Bootshaus” überqueren wir diesmal an der Fährstraße den Kanal, und fahren noch einige hundert Meter weiter, bis wir kurz vor der Dolberger Straße links auf die innerstädtische „Hammer Panorama-Route“ in Richtung Münsterstraße weiterfahren.
Vorbei an der Kläranlage sehen wir von Weitem auch schon den nördlich der Lippe liegenden Hammer Sportflughafen vor uns. Wer will, erreicht von hier in nur einigen hundert Metern die Innenstadt von Hamm. Wir kennen den Flugplatz sehr gut und deswegen geht es auch nach einem kurzen Fotostopp unterhalb der Münsterstraße weiter auf der Panorama-Route in Richtung Hamm-Norden.
Wir unterqueren die Eisenbahnlinie Hamm-Münster, fahren vorbei am Nordener Friedhof und erreichen einige Minuten später die beiden idyllisch gelegenen Kleingartenanlagen Kornmersch und Nordenheide. Hier in der Kleingartenanlage Nordenheide wollen wir dann auf dem Rückweg eine Kaffeepause einlegen.
Jetzt geht es aber erst einmal entlang der Straße Kornmersch bis zum Bockumer Weg, wo wir links abbiegen und nach etwa 100 Metern rechts den Bach Geinegge erreichen.
Abseits von viel befahrenen Straßen, immer schön an grünen Feldern und Wiesen vorbei, folgen wir nun dem Bachlauf der renaturierten Geinegge und genießen die herrliche Ruhe.
Die Geinegge, die rund 8,5 km lang ist, entspringt im nördlichen Teil von Barsen, direkt an der Stadtgrenze zu Ascheberg.
Nachdem er die Teiche vom Schloss Ermelinghof gespeist hat, fließt er von dort weiter in südlicher Richtung und fließt in der Nähe der Römerstraße dann in die Lippe.
Bei jedem Fotostopp genießen wir den kleinen sich dahin schlängelnden Bachlauf mit seiner üppigen Vegetation und lassen uns immer wieder von dieser Landschaft verzaubern.
Wir fahren mit dem Fahrrad unter der Warendorferstraße durch, fahren vorbei am Geineggeteich und unterqueren auf einem sehr schmalen Weg, direkt neben uns der Geinegge Bach, die Eisenbahnline Hamm-Münster und fahren weiter bis zum Schloss Ermelinghof.
Leider ist das Schloss Ermelinhof nicht zu besichtigen und so geht es für uns hier links zum Bahnhof Bockum-Hövel und anschließend wieder rechts in den Klostermühlenweg.
Klostermühlenweg
Unser Blick gleitet immer wieder über einen Flickenteppich aus erntereifen Kornfeldern, fahren auf den Klostermühlenweg weiter unter der Lipperandstraße her und sehen in der Ferne das Schachtgerüst Schacht 6 des vor Jahren geplanten Bergwerkes Donar.
Der Schacht 6 wurde zwar bis auf 1350 m abgeteuft, wegen der späteren Aufgabe des Plans aber stillgelegt und nie benutzt.
Immer der Nordicker Straße folgend geht es weiter zur Bauernschaft Nordick, wo im September 2015 die ersten Probebohrungen nach Flözgas stattfinden sollen. Die Bürger des kleinen Dörfchens laufen zurzeit gegen diese Bohrungen Sturm, denn sie befürchten, dass die Probegasbohrungen nur der Einstieg in das umstrittene Fracking sein könnten.
Es ist Mittagszeit, die Sonne steht hoch am Himmel und wir fahren weiter in Richtung Herbern.
Die Schafe rechts neben uns sind, so wie ich glaube, schlauer als wir.
Sie liegen bei dieser Hitze im Schatten großer Bäume und wir sitzen auf dem Fahrrad und bewegen uns in Richtung Herbern.
Seit der kommunalen Neugliederung 1975 gehört die ehemals selbstständige Gemeinde zu Ascheberg.
Angekommen in Herbern führt unser Weg zuerst zur dreischiffigen nachgotischen Katholischen Pfarrkirche St. Benedikt, die 1666 an Stelle des bereits seit 1188 bestehenden Baus errichtet wurde.
Der Turm basiert noch auf dem Originalbau und wurde erst 1708 vollendet.
Das markanteste Ausstattungsstück der Kirche ist der Hochaltar aus dem Jahr 1865 und die Weihnachtkrippe. Sie stammt aus den Jahren 1884 und 1885 und ist aus Pinien- und Zirbelholz gefertigt.
Der Altenhammstraße folgend, vorbei am Heimathaus in Herbern, das in den Jahren um 1790 als kleines Wohn- und Wirtschaftsgebäude am Dorfrand errichtet wurde, geht es nun zum eigentlichen Ziel, zum Schloss Westerwinkel.
Das Schloss liegt ca. 1 km westlich von Herbern inmitten eines weitläufigen englischen Landschaftsparks.
Es wird heute privat genutzt und gilt als eines der frühesten Barockschlösser Westfalens.
Die vierflügelige Anlage, umgeben von Wassergräben, wurde Mitte des 17. Jahrhunderts errichtet und ist noch heute weitgehend in seinem ursprünglichen Zustand erhalten. Führungen durch die bis in das 18. Jahrhundert bewohnten gräflichen Räumlichkeiten sind für Gruppen nach Voranmeldung möglich.
Direkt neben dem Schloss befindet sich der Golfclub Westerwinkel, zu dem auch das Gasthaus zum „Letzten Tee“ gehört.
Nach einem schönen Spaziergang oder einer ausgedehnten Radtour, so wie wir sie nun fast hinter uns haben, tut ein Tässchen Kaffee richtig gut. Dafür bietet sich dieses Gasthaus, direkt neben dem Schloss, gut an.
Nachdem wir uns in inmitten typisch westfälischer Gastlichkeit, immer mit Blick auf das Schloss Westerwinkel, mit Waffeln, Kirschen und Eis gestärkt hatten, machen wir uns wieder auf den Heimweg zurück nach Hamm. Den R35 folgend geht es jetzt zuerst in Richtung Werne.
Wir durchqueren die zu Werne gehörende Bauernschaft Horn, biegen links auf den H1 ab (Horn-Hülsberger Str.), überqueren die Autobahn A1 und sofort wieder rechts in die Horn-Heidkamp Straße wo die Bauern zurzeit fleißig ihre Ernte einbringen. Vorbei an schönen Wegkreuzen geht es weiter durch die Bauernschaft Wesse.
Das rechte Wegekreuz steht an der Herberner Str. 20 - Es handelt sich hier um ein im Jahre 1907 aufgestelltes, aus Sandstein angefertigtes Wegekreuz. Der Grund der Setzung steht auf der Rückseite des Sockels und ist als Eheschließung des Hoferben im gleichen Jahr vermerkt.
Die Inschrift zur Straße hin lautet: „Nicht dieses Bild, o Wandersmann, nur Gott alleine bete an."
Das mittlere Wegekreuz steht ebenfalls an der Herberner Str. - Angefertigt ist das Steinkreuz aus Terrazzo und sein Corpus besteht aus Steinguss. Es ist ein Erinnerungskreuz und soll auf die Familie Heierth hinweisen die hier früher wohnte.
Die schwarze Marmorplatte trägt die Schrift: “Mein Jesus, Barmherzigkeit."
Vorbei am Roggenberg fahren wir nun in Richtung Barsen, bis wir nach gut einer Stunde in Bockum Hövel (Ecke Barsener Str. – Hammer Str.) die St.-Stephanus-Kirche erreichen.
Die St.-Stephanus-Kirche, ist der älteste Sakralbau der katholischen Kirche im Ortsteil Bockum und steht seit Dezember 1985 unter Denkmalschutz. Die heutige Kirche wurde in den Jahren 1905 bis 1907 erbaut. Von hieraus geht es nun weiter über die Tarnewitzer und Janssenstraße, bis wir am Lausbach die Lippe und den Dattel-Hamm-Kanal erreichen.
Links der Lippe, immer stromaufwärts, geht es nun vorbei am Naturschutzgebiet „Alte Lippe“, sehen links den Radbodsee, überquerren die Römerstraße und fahren anschließend links zur Kleingartenanlage Nordenheide, an der wir ja heute morgen schon vorbei gefahren sind.
Nach fast 40 Kilometern auf dem Rad schmerzen unsere Beine doch schon etwas und die Bänke am schön gestalteten Vorplatz des Vereinsheimes laden zum Ausruhen ein.
Das machen wir dann auch. Stärken uns einwenig mit Kaffee und Kuchen und fahren anschließend weiter am Kanal entlang, wieder durch den Hammer Kurpark zu unserem Kleingarten in der Anlage „Ahsetal“ wo wir den schönen Tag gemütlich ausklingen lassen.