Von Bönen bis Lünen - Radtour entlang der Seseke
Das Ruhrgebiet hat sich in den letzten Jahren sehr zum Guten gewandelt. Die zahlreichen und neu gestalteten Erholungsgebiete sowie die vielen Kanäle sind inzwischen ein einmaliges Revier für Erholungssuchende und Radfahrer, wie wir es sind.
Bei der Renaturierung der Seseke wurden zwischen 1980 und 2012 vom Lippeverband vier Kläranlagen gebaut, damit nur noch gereinigtes Wasser in die Seseke und ihren Nebenflüssen fließt.
Die Seseke wurde dabei von ihrer, schon ab 1913 erfolgten systematische Begradigung und in Betonplatten gefasstem Flussbett in einen naturnahen Flusslauf umgewandelt.
Hinzu wurden sämtliche Betonschalen aus dem Flussbett entfernt, die Böschungen abgeflacht und Flachwasserzonen eingearbeitet.
Entlang der Seseke, ein ehemaliger Schmutzwasserkanal, der inzwischen in eine abwasserfreie und naturnahe Flusslandschaft verwandelt wurde, durch typische Bergarbeitersiedlungen, von denen viele liebevoll restauriert wurden, geht es heute für uns auf dem Seseke-Radweg von Bönen bis nach Lünen.
Die Seseke ist ein linksseitiger Nebenfluss der Lippe und fließt vorbei an Bönen, durch Kamen, unterquert den Dattel-Hamm-Kanal und fließt bei Lünen in die Lippe.
Die Seseke selbst hat keine eigene Quelle, sondern sie wird aus mehreren Bächen und Gräben aus dem Raum Werl und Unna gespeist.
Startpunkt ist für uns heute das etwas abseits der Route gelegene Zechengelände Königsborn in Bönen. Hier steht auch das Wahrzeichen der Stadt Bönen, dem als Ostpol bezeichneten Förderturm, ein bedeutendes Industriedenkmal.
Am benachbarten Schwimmbad haben wir für unser Auto auch einen Parkplatz gefunden.
Die gesamte Tagesanlage der Schachtanlage wurde fast restlos abgebrochen, einziges erhaltenes Überbleibsel ist bis heute der Förderturm über Schacht 4.
Dieser Förderturm ist auch Teil der Route der Industriekultur. 1999 wurde vom Künstler Mischa Kuball an diesem Turm eine Lichtkunstinstallation errichtet.
Von hieraus folgen wir der Straße "Schwarzer Weg", bis wir den Rexebach erreichen.
Hier treffen wir auf die erste Besonderheit. Bogomir Ecker hat am Rexebach fünf funktionierende Laternen aufgestellt, an denen sich ebenfalls fünf rote Attrappen von Überwachungskameras befinden. Es sieht so aus, als ob der Bach überwacht wird.
Die Arbeit ist im Jahr 2010 im Rahmen der Ausstellung „Über Wasser gehen“ entstanden und war damals mit einer zusätzlichen Kamera ausgestattet, die wiederum die Anlage von einer erhöhten Position filmte.
In einem Live-Streaming konnte die Einrichtung dann online verfolgt werden.
Wir folgen dem Rexebach einige hundert Meter und treffen erstmalig auf die Seseke. Nun geht es fast immer an der Seseke entlang in Richtung Kamen. Nahezu der gesamte Radweg besteht aus einer wassergebundenen Fahrdecke und ist nur an wenigen Stellen geteert oder gepflastert.
Der Seseke-Weg wird durch ein grün-weißes Piktogramm markiert und ist an den Beschilderungen des Radverkehrsnetzes angebracht. Grün-weiß gestrichene Sperrpfosten (üblich ist meist die Farbe rot-weiß) verhindern außerdem die Einfahrt für Autofahrer.
Weiter geht es, bis wir nach einigen 100 Metern die Hammer Straße unterqueren. Bei Hochwasser, wenn der Radweg unter der Brücke nicht befahrbar ist, kann man die Hammer Straße auch oberhalb kreuzen, was man natürlich mit Vorsicht machen sollte.
Etwas weiter am Mühlbach überqueren wir wieder die Seseke und stehen nach einigen Metern vor dem nächsten Kunstwerk: "Here comes the rain again" von Folke Köbberling und Martin Kaltwasser. Hier an der renaturierten Seseke stellten sie drei Modellhäuser im Maßstab 1: 10 aus Beton und Stahl auf.
Die Seseke erscheint gegenüber den relativ kleinen Häusern wie ein großer Fluss, was die Anfälligkeit von Naturkatstrophen ausdrücken soll. Außerdem wollen die Künstler damit auf die romantische Hausbau-Ideale und die Vorstellung vom exklusiven Wohnen am Fluss hinweisen.
Etwas weiter verlässt der Weg für kurze Zeit das Sesekeufer, um anschließend wieder zurückzukehren. Wir überqueren die Derner Straße, bewundern die romantisch dahinfließende Seseke, die nach der Renaturierung vielen Tier- und Pflanzenarten einen neuen Lebensraum bietet.
Unweit des Kamener Kreuzes fahren wir unter der A1 her und stehen kurze Zeit später vor der Seseke Brücke, auch "Fünf-Bogen-Brücke" genannt. Sie ist eine der ältesten noch in Betrieb befindlichen und im Originalzustand erhaltenen Eisenbahnbrücken von Deutschland. 1846 wurde sie von der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft als eine der 14 Brücken auf der Stammstrecke Duisburg–Wanne–Dortmund–Hamm errichtet.
Hier befindet sich auch das nächste Kunstwerk: "Wachsender Steg" Auf dem dazugehörenden nebenstehenden Informationsschild kann man lesen:
Der wachsende Steg ist eine baubotanische Konstruktion aus Stahl und lebenden Roteichen (Quercus rubra). Die jungen Bäume werden in den kommenden Jahrzehnten untereinander verwachsen und die weiß lackierten Stahlteile „überwallen“, sodass durch das Wachstum, der Bäume tragfähige Verbindungen entstehen. Bis dies der Fall ist, und die Roteichen stabil genug sind, um die gesamten Lasten des Stegs zu tragen, wird er von den temporären Stützen aus verzinktem Stahl getragen, die dann entfernt werden können. Im Laufe von vielen Jahren entsteht so ein lebendes Bauwerk."
Der wachsende Steg verbindet Kunst, Technik und Natur anschaulich und zeigt eine architektonische Zukunftsvision im Umgang mit Ökosystemen und urbanen Räumen. Als Aussichtspunkt an der neuen Seseke setzt er auch ein Zeichen zur Rückeroberung ehemaliger Meideräume.
Unter www.ueberwassergehen.de/kunstwerke/wachsender-steg finden sie mehr Informationen über das Projekt "Über-Wasser-Gehen" Kunst an der Seseke. ÜBER WASSER GEHEN ist ein Gemeinschaftsprojekt der Partner Bergkamen, Bönen, Dortmund, Kamen, Lünen, Unna, Kreis Unna, Regionalverband Ruhr, Urbane Künste Ruhr und Lippeverband.
Sind wir bisher überwiegend durch Wiesen und Felder gefahren, so wird es jetzt plötzlich städtisch. Wir befinden uns am Stadtrand von Kamen.
Wir überqueren wieder einmal die Seseke und es geht quer durch die südliche Innenstadt von Kamen. Vorher machen wir aber doch noch einen Abstecher zu dem wunderschönen und gemütlichen Marktplatz, sehen uns die Kirche mit dem schiefen Turm an und bewundern die alte Rathaus Apotheke.
Besonders auffällig sind die alten Häuser und der Brunnen am Marktplatz. Der alte Markt war ursprünglich das Zentrum der mittelalterlichen Stadt Kamen, heute ist er Treffpunkt für Jung und Alt.
Das gegenüberliegende "Alte Rathaus" beheimatet heute die Stadtbücherei. Es ist ein blockartiges Gebäude mit halbgeschlossener Arkardenlaube. Es wurde bis 1976 als Rathaus benutzt. Das neue Rathaus steht heute an der Bahnhofstraße.
Zurück an der Seseke biegen wir rechts ab, unter- fahren die B 233, überqueren die Koppelstraße und befinden uns wieder auf dem Seseke-Radweg.
Einige Minuten später, wir fahren entlang eines Baumlehrpfades, vorbei an der Gartenstadt Seseke-Aue und sehen rechter Hand das alte Fördergerüst "Grillo" der Zeche Monopol.
Der Brunnen auf dem Marktplatz, genannt "Die Quelle" ist nach Entwürfen des Kamener Künstlers und Goldschmieds Gregor A. Telgmann geschaffen worden.
Am 25. Juni 1993 wurde er zusammen mit 3.000 Bürgern eingeweiht und ist heute der Mittelpunkt des verkehrsberuhigten und sanierten Marktplatzes.
Weiter geht es für uns nun zur evangelischen Pauluskirche. Die Kirche mit dem "Schiefen Turm" gilt heute als Wahrzeichen der Stadt Kamen.
Die Geschichte der evangelischen Pauluskirche, die heute unter Denkmalschutz steht, geht weit ins Mittelalter zurück. Sie war damals die Stadtkirche von Kamen und trug den Namen St. Severin. Es wird angenommen, dass der Turm damals bewusst gegen die vorherrschende Windrichtung geneigt gebaut wurde.
Auf den Weg zurück zur Seseke kommen wir nochmals am Marktplatz vorbei und machen einen kurzen Fotostopp an der 1957 gegründeten Rathaus-Apotheke. Malerisch liegt sie an der Bahnhofstraße, gegenüber dem alten Rathaus und gehört zu den seltenen Fachwerkbauten mit einer öffentlichen Kolonnade.
Die 1871 gegründete Gewerkschaft Friedrich Grillo, begann 1873 mit den Arbeiten am Schacht 1 unter dem Namen "Akropolis", der ein Jahr später in Grillo 1 umbenannt wurde. Sechs Jahre dauerte es, bis die erste Kohle gefördert werden konnte. Stillgelegt wurde die Schachtanlage 1981. Erhalten geblieben sind bis auf das Fördergerüst nur noch zwei Verwaltungsgebäude, eines aus dem Jahr 1910 im Stil der Gründerzeit, das andere aus den 1950er Jahren.
Der Schacht 1 wurde im Jahr 2010 verfüllt. Der Rest des Betriebsgeländes ist als Gewerbepark neu erschlossen worden.
Kamen liegt inzwischen hinter uns und an der Hilsingstraße müssen wir erneut die Flussseite wechseln und stehen etwas weiter vor einem weiteren Kunstwerk an der Seseke. Zuerst können wir nichts damit anfangen.
Wir lesen die einzelnen Buchstaben und wissen anfangs nicht was es bedeuten soll. Wir lesen ein T, ein umgedrehtes Z, wieder ein T usw., bis wir merken, dass wir es von der anderen Seite lesen müssen. JETZT ist uns auch klar, es handelt sich hier um das Kunstwerk von Christian Hasucha.
"JETZT und der Fluss" - Eine Wand, bildnerisch aus Steingabionen gestaltet, formt das Wort "JETZT". Der Künstler will damit andeuten, dass ein JETZT sich nicht immer bestimmen lässt. Was man gerade sieht, ist immer ein Augenblick im Moment der Umwandlung. Der Blick durch die Buchstaben lassen die Sicht frei auf die Seseke und ermöglicht den Fokus auf die sich immer verändernde Landschaft.
Keine 500 Meter weiter, am gleichmäßigem Geräusch von fahrenden Autos merken wir, dass die nächste Autobahn vor uns liegen muss. Diesmal ist es die A2 von Oberhausen nach Hannover, die wir unterqueren müssen.
Weiter geht es bis zur Mühlenstraße, wo links das "Deutsche Institut für Tierpsychologie & Tierheilkunde" liegt. Hier geht es wieder auf die andere Seite des Flusses und ab hier nimmt der Seseke-Radweg auf einer Länge von etwa 1,5 Kilometern die Form eines "S" an.
Wir biegen erst scharf rechts ab und 500 Meter weiter, wo die Seseke eine Linkskurve macht, finden wir das nächste Projekt
"Kunst an der Seseke". "Landschaft im Fluss" von Thomas Stricker.
Thomas Stricker gestaltete hier eine künstliche Insel als Landschaftsskulptur. Für die künstliche Insel hat Stricker uralte Baumarten und Pflanzen ausgesucht, die auch in den hiesigen Kohleschichten der alten Zechen vorkamen. Er will damit zeigen, dass auch eine Wiederherstellung von naturnahen Lebensräumen eine von Menschen gemachte Natur ist.
Es geht wieder rund 400 Meter weiter, wo wir die Seseke für einige Minuten verlassen müssen. Wir folgen der Straße "Im Dorf", bis wir kurz vor dem Gartencenter Giesebrecht rechts in die Straße "Breiter Weg" einbiegen und anschließend durch die Astern Straße zurück zur Seseke fahren.
Das links neben uns liegende Gelände gehörte 1996 zur Landesgartenschau Lünen.
Noch heute kann man Teile des Geländes besuchen sowie den Garten der Landesschule der Kleingärtner an der Straße "Breiter Weg".
Entlang einer Baumallee geht es nun in den Seepark Lünen, wo die Seseke den Dattel-Hamm-Kanal unterquert.
Den Seepark, ein ehemaliges Zechengelände, verdankt Lünen der Landesgartenschau von 1996. Mittelpunkt des Parks ist der Horstmarer See mit seinem riesigen Sandstrand und den Liegewiesen für die zahlreichen Badegäste.
Das gesamte Gebiet rund um den Badesee ist heute ein beliebtes Naherholungsgebiet. Auch wir legen hier bei herrlichem Sonnenschein eine kleine Pause ein. Wir machen es uns auf einer Bank gemütlich und sehen plötzlich eine aussterbende Erscheinung vor uns, einen Eiswagen.
Die guten alten Eiswagen werden doch immer weniger.
Die Glocke bimmelt, der Kleintransporter kommt, und wird umschwärmt von Kindern und Erwachsenen.
Wo gibt´s das denn noch? "Verkäufer die Eishörnchen durchs Verkaufsfenster an der Seite verkaufen".
Auch wir gehören heute dazu und lassen uns bei einer kleinen Pause das Eis schmecken, denn ein Eis im Sommer ist fast für jeden Deutschen ein Grundbedürfnis.
Da wir noch den halben Nachmittag Zeit haben, entschließen wir uns nach der eingelegten Pause nicht den gleichen Weg zurück zufahren, sondern uns noch die Lippeaue hier in Lünen anzusehen und dann am Kanal entlang in Richtung Marine Rünthe zu radeln und dort nochmals eine Pause einzulegen.
Über die Kanalbrücke geht es also auf dem Seseke-Radweg weiter über den Schwansbeller Weg, links in die Straße Seelhufe, rechts in die Horstmarer Straße, am "Linden Platz" wieder rechts auf die Kurt-Schumacher-Straße (Hauptstraße) und rund 400 Meter weiter rechts in die Kamener Straße.
Nach weiteren 300 Metern erreichen wir wieder die Seseke, die hier in etwa 200 Metern in die Lippe fließt. Wir fahren weiter bis wir zur Eisenbahnbrücke, wo sich drei Radwege teilen.
Zu den Lippeauen geht es hier links über die Kamener Straße etwas bergauf und haben etwas später einen wunderbaren Blick zur Zwolle-Allee-Brücke. Lippeaue bei Lünen
Dieses Naturschutzgebiet zieht sich von den Städten Werne und Bergkamen im Osten, bis hier nach Lünen, wo es an der Kurt-Schumacher-Straße endet. Vor knapp 2000 Jahren benutzten die alten Römer die Lippe schon als Transportweg. Dazu kann man hier einen alten Lastkahn, die sogenannten Prahme bewundern.
Mit diesen Prahmen transportierten die Römer damals vor allem Lebensmittel. Prahme waren damals einfach entwickelt, schnell gebaut und trotzdem sehr leistungsfähig.
An gleicher Stelle erinnert eine Bronzetafel an das ehemalige römische Uferkastell in Lünen-Beckinghausen aus dem Jahre 11 v. Chr. Etwa 2,5 Kilometer weiter soll westlich des Römerlagers Oberaden, am Hochufer der Lippe, an der Einmündung des Rotherbachs, ein weiteres römisches Lager gestanden haben.
Der Rotherbach ist hier nur noch eine Flachwasserzone. Die Quelle des Baches war ursprünglich östlich der Zeche Monopol in Bergkamen. Heute beginnt der Bachlauf in Lünen-Beckinghausen, südlich des Datteln-Hamm-Kanals und von seinem ursprünglichen Verlauf ist nur noch der letzte Abschnitt erhalten geblieben.
Durch Bergsenkungen der Zeche Haus Aden sind hier außerdem wertvolle und schützenswerte Feuchtbiotope entstanden. Besonders wertvoll sind die hier abgestorbenen Bäume, die als Totholz unter Wasser von Kleinlebewesen besiedelt werden, die dann wiederum als Nahrung für Fische dienen.
Wir verlassen nun die Lippeaue, radeln hinunter zur Hammer Straße und dann weiter zum Kanalufer. Immer links am Dattel-Hamm-Kanal geht es nun in Richtung Marina Rünthe, wo wir ja nochmals eine Pause einlegen wollen. Am Gemeinschaftskraftwerk Bergkamen müssen wir für kurze Zeit den Uferbereich verlassen, da hier der Hafen des Kraftwerkes liegt.
Ca. 1 Kilometer müssen wir das Kraftwerk umrunden, bis wir am Kanal-Sicherheitstor den Kanal wieder erreichen. Für einen eventuellen Havariefall ist der Dattel-Hamm-Kanal mit zwei Sicherheitstoren ausgestattet, eins in Waltrop und eins hier in Bergkamen.
Bei einem Schiffsunfall sollen die Tore ein Verschließen der davor bzw. dahinter liegenden Kanalabschnitte ermöglichen, damit nicht der gesamte Kanal entleert wird.
Schon geht es wieder weiter am Kanal entlang und von Weitem sehen wir schon unser nächstes Ziel, den Jachthafen Marina Rünthe. Mit seinen etwa 300 Liegeplätzen und seiner mediterranen Atmosphäre gehört die „Marina Rünthe“ zu den beliebten Ausflugszielen für Wassersportler, aber auch für uns Liebhaber des „Drahtesels“. Angekommen erkennt man sofort das südländische Flair des Jachthafens. 1939 entstand der Hafen zunächst als Kohle-Verladehafen für die Zeche Werne und im Jahr 1995 wurde er als moderner Liegeplatz für Jachten umgebaut und ist von prachtvollen Grünanlagen umgeben.
Von der schönen Promenade, mit herrlichem Blick auf den Hafen, gehen breite Stege zu den dort liegenden Jachten ab. Cafés und Restaurants, sowie elegante Hotels runden das touristische Angebot der Marina Rünthe ab, außerdem ist der Hafen ein idealer Ausgangspunkt für Rundfahrten auf dem Datteln-Hamm-Kanal, denn die Santa Monika startet regelmäßig von hier zu Ausflugsfahrten.
Nach gut einer Stunden machen wir uns nun endgültig auf den Rückweg nach Bönen. Da es doch schon etwas spät geworden ist, nehmen wir jetzt nicht den Radweg vorbei am Beversee, sondern nehmen den direkten Weg entlang der Werner Straße, bis wir die Landwehrstraße erreichen.
Hier biegen wir links ab und nach rund 300 Metern treffen wir auf den Fahrradweg in Richtung Bönen. Von hieraus geht es dann ohne Autoverkehr, immer entlang des Klöcknerbahnweges, vorbei an Kamen und in Richtung Bönen.
Entlang dieser alten Bahntrasse gab es bis vor einigen Jahren noch mehrere Zechen, die mit dieser Trasse verbunden waren. Angefangen von der Zeche Werne III, Zeche Monopol mit Schacht Grimberg in Bergkamen sowie Schacht Grillo 1/2 in Kamen.
Wir durchfahren die Parkanlage Galgenberg, wo immer mehr Kamener Bürger am Wochenende mit brutzelnden Fleisch auf dem Grill ihre Freizeit verbringen, lassen rechts neben uns Kamen liegen, und erreichen kurz vor der Autobahn A1 wieder den Seseke-Radweg. Links geht es jetzt also wieder zurück nach Bönen, wo wir heute Morgen gestartet sind.
Es dauert auch nicht lange und wir treffen wieder auf das Kunstwerk "Here comes the rain again" von Folke Köbberling und Martin Kaltwasser. Da wir heute Morgen doch ziemlich schnell vorbei gefahren sind, machen wir hier nochmals einen Fotostopp.
n aller Ruhe sehen wie uns jetzt nochmals die beiden Modellhäuser, das Meisterhaus von Gropiusdie und das Weberhaus an, die diesseits der Seseke stehen. Außerdem wollte ich mit der Fotokamera auch noch einmal einen Größenvergleich Fahrrad und Weberhaus festhalten.
Am Horizont können wir auch schon wieder das Wahrzeichen der Stadt Bönen, dem als Ostpol bezeichneten Förderturm, erkennen, wo wir ja heute Morgen gestartet sind.
Eigentlich ist es bei diesem schönen Wetter viel zu früh, jetzt schon wieder nach Hause zu fahren. Deswegen beschließen wir auch, den Seseke Weg in Richtung Flierich noch zu fahren. Es geht also wieder weiter.
Nach einigen hundert Metern überquerren wir wieder die Seseke, werfen einen Blick zurück auf den Heerener Bach, dort wo er in die Seseke fließt und kommen anschließend wieder am Rexebach an, wo sich die fünf roten Attrappen von Überwachungskameras von Bogomir Ecker befinden.
Ab hier ist der Seseke-Radweg in Richtung Flierich, aus meiner Sicht, nicht sehr gut beschildert. Wir fahren rechts an Bönen vorbei, folgen der Straße "Schwarzer Weg" und treffen nach rund 2,5 km wieder auf die Seseke und sehen sofort, dieser Weg hat sich gelohnt.
Soweit das Auge reicht, ein grauer Zaun mit, ich schätze mal, etwa 200 Kunstwerken. Im Juli 2014 hatten rund 20 Kinder und Jugendliche, gemeinsam mit Mitarbeiterinnen des "Treffpunkts-Go-in", unter der Regie von Kerstin Donkervoort, mit der „East Side Gallery“ begonnen.
Ein grauer, trister Zaun entlang der Seseke wurde hier mit zahlreichen Bildern und Collagen für die dahin radelnden Radfahrer bunter und attraktiver gestaltet. Überwiegend in den Ferien, wie ich lesen konnte, wurde gemeinsam mit Bönener Künstlern und dem Treffpunkt-Go-in an dieser Freiluft-Ausstellung mit den fantastischen Kunstwerken gearbeitet.
Weiter geht es nun, bis wir zur Kamener Straße kommen. Hier führt uns das grün-weiße Schild "Seseke-Weg" auf dem parallel zur stark befahrenden Bundesstraße verlaufenden Radweg in Richtung Flierich. Nach weiteren 2,5 Kilometern, an der Straße Butterwinkel geht es dann zum „Treffpunkt Seseke-Weg“, den eigentlichen Startpunkt des Seseke Weges.
Der Treffpunkt Seseke-Weg“ ist eine Rampe mit Aussichtsplattform und mit einem wunderbaren Blick in die Seseke-Aue. Diesen Kilometer sparen wir uns dann aber doch und fahren dafür in die Ortschaft Flierich.
Kurz vor Flierich sehen wir, direkt an der Kamener Straße einen riesigen Stuhl, der einen Garten ziert.
Ob hier wohl Riesen wohnen, ich brauchte sicherlich eine Leiter um darauf Platz zu nehmen.
Ein wunderbares Kunstwerk, was ich natürlich auch sofort mit meiner Kamera festhalten musste.
Anschließend geht es dann ins Zentrum von Flierich mit seinem historischen Kirchplatz mit der evangelischen Kirche, den gepflegten Fachwerkhäusern und dem Backhaus.
Mehrmals ist Flierich bei dem Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" ausgezeichnet worden. Erstmals beteiligte sich Flierich 1985 an diesem Wettbewerb und errang sofort die Bronzemedaille auf Landesebene. 1993 gewann man die Goldplakette und auf Bundesebene dazu noch die Silbermedaille.
Geprägt wird das Dorfbild durch die im 12. Jahrhundert aus "Anröchter Sandstein" errichteten evangelische Kirche und den liebevoll restaurierten Fachwerkhäusern des Kirchplatzes. Der Kirchplatz diente bis 1826 als Friedhof, heute steht dort ein Kriegerdenkmal für die Opfer des Preußisch-Österreichischen Krieges und des Deutsch-Französischen Kriegs.
Im etwas weiter stehenden historischen Backhaus wird heute noch zu festen Terminen Brot im Holzofen gebacken, außerdem findet alljährlich im Dezember hier der Fliericher Adventsmarkt mit Basar statt.