Werne

Besorg dir ein Fahrrad und du wirst es nicht bereuen, sagte schon Mark Twain. Wir steigen schon seit vielen Jahren aufs Rad, sei es bei unseren Urlaubsreisen oder auch nur um unsere Nachbarorte zu erkunden.

Heute wollen wir mal wieder dem täglichen Alltag entfliehen und uns den frischen Wind um die Nase wehen lassen.
Bei angenehmen sommerlichen Temperaturen und blauen Himmel starten wir und unser Weg führt uns zuerst durch Hamms Ringanlagen. Sie sind die drei Grüngürtel um die alte Innenstadt und eine attraktive Wegeverbindung. 

Wir fahren über den Otto-Kraft Platz und vorbei am Bärenbrunnen, dessen Wasserspiele im Sommer vielen Besuchern eine willkommene Abkühlung bieten. 

Der Südring ist im Zuge des 100jährigen Jubiläums 2014 wieder in den ursprünglichen Zustand von 1914 versetzt worden. Der Musikpavillon wurde aufwendig renoviert, vier Reihen mit Spalierbäumen und sechs Nischen mit Bänken laden die Besucher zum Verweilen ein.

Weiter geht es für uns über den Marktplatz und wir durchfahren den Nordring. Der Park liegt zwischen der Innenstadt und der Kanalkante. Er wurde bereits in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts angelegt. Der kleine Teich ist der Rest eines ehemaligen Mühlenkolks der 2 Mühlen, die einst rechts und links der Nordstraße gestanden haben.

Gegenüber dem Hammer Flugplatz, zwischen Lippe und Datteln-Hamm-Kanal führt uns der Radweg über den Lippedamm. Oft sind wir diese Strecke schon entlang gefahren, doch es ist immer wieder schön hier, entspannt ohne Autoverkehr, entlang zu radeln. 

Am Jachthafen Hamm verbinden seit dem 20. Mai 2016 zwei Brücken die Gemeinden Hamm-Bockum-Hövel und Hamm-Herringen/Pelkum. Die zwei geschwungenen Bogenbrücken sind ein Verbindungsweg über Kanal und Lippe für Fußgänger und Radfahrer.

Nur einige hundert Meter weiter schauen wir rechtsseitig auf das Naturschutzgebiet „Alte Lippe“ und auf die im Jahre 1985 in Betrieb genommene Müllverbrennungsanlage. Der schutzwürdige Lippealtarm hat eine reich strukturierte Ufervegetation und bietet Rast- und Brutstätte für zahlreiche Vogelarten.

Eine Baustelle mit Komplettsperrung schickt uns auf die linke Kanalseite, da der Kohlehafen am Gersteinwerk abgebaut wird. Die Gewinnung von Strom aus Kohle am Gersteinwerk ist Geschichte. Nach dem Ende der über 100-jährigen Ära der Steinkohle-Verstromung finden auf dem Gelände viele Veränderungen statt.

Kurz vor Werne liegt hinter Hecken und Gebüschen versteckt das Naturschutzgebiet „Lippeaue von Stockum bis Werne“. Die Einzigartigkeit und Schönheit der Lippeaue in diesem Bereich resultiert aus dem Verlauf der Lippe. Hier winden sich die bis heute erhalten gebliebenen Lippe-Altarme in mehreren Flussschlingen durch die Natur. Zahlreiche Tier- und Pflanzenarten finden in diesem Naturschutzgebiet einen geeigneten Lebensraum.

Ein Hinweisschild erinnert den Betrachter daran, „dieses Gebiet den Tieren und Pflanzen in seiner Einzigartigkeit zu erhalten“. 

 

 

 

Von hier ist es bis in die Innenstadt von Werne nicht mehr weit.

Die Stadt Werne gliedert sich in die Kernstadt Werne und mehrere Ortsteile nebst kleineren Bauernschaften.

 

Über eine Wohnstraße mit imponierender historischer Straßenlaterne sowie einer nostalgischen Uhr fahren wir zum Marktplatz. 


Dieser Platz mit dem historischen Rathaus macht Werne zum Anziehungspunkt für Besucher. Das große zweigeschossige Giebelhaus mit offener Bogenhalle auf der Südseite ist ein denkmalgeschütztes Gebäude, das zwischen 1512 und 1514 erbaut wurde. 

 

 

Der Dreiecksgiebel mit Wappentafel wurde 1561 aufgesetzt.
Kernstück war der Ratssitzungssaal im Obergeschoss. Auch heute tagt der Rat in diesem unter dem Namen Bürgersaal bekannten Raum. Und wer einen passenden Trauort sucht, das Trauzimmer im Rats- und Bürgersaal ist einer von vielen Orten, wo es den Brautpaaren möglich gemacht wird, zu heiraten.

Das Gebäude gehört zur ältesten steinernen Bausubstanz der Stadt und ist ein besonders schönes Beispiel für ein spätmittelalterliches münsterländisches Kleinstadtrathaus.

Im Erdgeschoss des Gebäudes befindet sich seit 2009 in den unter Denkmalschutz stehenden Räumlichkeiten die Gaststätte „Stilvoll“ mit Bar, Restaurant und Lounge.
Bei schönem Wetter kann man auch entspannt auf dem Marktplatz – Wernes Gutes Stube -sitzen.


 

Die Bronzeskulptur „der Ausrufer“, der einst unübersehbar direkt vor dem Rathaus stand und den Markt und seine Zugangsstraßen überblickte, musste aufgrund der Erneuerung des Marktplatzes und wegen neuer Bestimmungen für Flucht- und Rettungswege weichen.

 

Heute steht er im Abseits neben dem Gebäude und war von teils ausrangiertem Gastronomie Mobiliar und Baustellenabsperrungen umgeben.

 

Der sogenannte "Ausrufer" verkündete den Bürgern der Stadt einstmals die wichtigsten Nachrichten wie Hochzeiten und Trauerfälle.

Zurückgesetzt zur Rathausfassade fristet er nun seit einigen Jahren sein Dasein vor dem leerstehenden Gebäude des Zeitungshauses. 


Eine sehr gelungene Skulpturen-Sammlung unter dem Namen „die Sterntalergruppe“ oder auch „das zerbrochene Sparschwein“ genannt, steht am Haupteingang der Sparkasse in Werne und ist ein schöner Blickfang neben dem Treppenaufgang. 

Wir schieben unsere Fahrräder durch das Stadtzentrum und gelangen zum Alten Amtshaus aus dem 18. Jahrhundert. In dem Gebäude befindet sich heute das Karl-Pollender Stadtmuseum, welches bereits seit 1977 vom Förderverein unterstützt wird. Dieses Gebäude beherbergt auf vier Etagen das kulturhistorische Museum. Von den ersten steinzeitlichen Siedlern an der Lippe und der Stadtgeschichte kann man hier alles über Werne erfahren. Zusammen mit dem Förderverein werden jedes Jahr spannende Projekte für Kinder und Jugendliche mit dem Museum umgesetzt. 

Gleich gegenüber steht die katholische Pfarrkirche St. Christophorus, die das Bild der Werner Altstadt prägt. Die Gemeinde St. Christophorus ist eine der ältesten im südlichen Münsterland. Sie geht zurück auf die ersten Missionare, die Karl der Große noch während der Sachsenkriege nach Westfalen entsandte. Die ursprüngliche Pfarrei der heutigen Pfarrkirche St. Christophorus besteht seit dem Jahr 803. Diese kleine Holzkapelle wurde zur Keimzelle einer kleinen Siedlung von Händlern und Handwerkern, aus der später die Stadt Werne werden sollte. Von 1139 bis 1803 gehörte die Pfarrei zum unweit gelegenen Kloster Cappenberg.
Die Pfarrkirche St. Christophorus ist eine gotische dreischiffige Hallenkirche mit einem über 70 Meter hohem Kirchturm. Ihr Westteil entstand in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, der Ostteil mit dem Chorabschluss wurde nach 1507 errichtet. 

Da die Kirchentüren für die Gläubigen auch in Corona-Zeiten weiterhin für ein Gebet geöffnet sind, betreten wir den Innenraum. Wir sind die einzigen Besucher und eine angenehme Stille umgibt uns. Uns fallen sofort die leuchtenden Edelsteinfarben der Kirchenfenster im Langschiff ins Auge. Sie gehören zu den wertvollsten Ausstattungsgegenständen der Kirche. Diese wurden Anfang des 20. Jahrhunderts eingesetzt und zählen zu den größten Kirchenfenstern in Westfalen.
Sehenswert sind ferner der achtseitige Taufstein und die spätgotische Strahlenkranz-Madonna aus dem 15. Jahrhundert. Diese Doppelskulptur der Muttergottes mit Kind gehört mit zu den wertvollsten Kunstwerken in der Werner Pfarrkirche und hängt in zehn Meter Höhe unter der Decke des Kirchenschiffs. 

Rund um den Kirchplatz besitzt Werne einen historischen Stadtkern.
Hier stehen die sogenannten Wärmehäuschen aus dem 16. Jahrhundert. Sie wurden einst von den Bauern der Umgebung als Speicher und zum Aufwärmen nach dem Kirchgang benutzt.
Besonders sehenswert ist das Fachwerkhaus Nr. 15 mit seinen geschnitzten Blattmasken von 1562.
Das Fachwerkhaus Nr. 24 zwischen Kirchhof und Roggenmarkt von 1447 gilt als eines der ältesten Kleinfachwerkhäuser Westfalens.


Nun geht es weiter in die Fußgängerzone der Steinstraße. Aufgrund der Corona-Krise verzeichnet die Innenstadt heute Mittag wenige Besucher, denn viele Menschen verzichten auf einen Stadtbummel. Somit sind die kleinen inhabergeführten Geschäfte vielerorts leider verweist. 

 Dafür treffen wir auf zwei Jungen und einer störrischen Ziege. Es ist die Bronzeskulptur „Widerspenstige“ des Bocholter Künstlers Jürgen Ebert.

Etliche seiner Werke stehen in den verschiedensten Städten. So haben wir schon an der Rheinpromenade in Rees, in Münster und im Kurpark Bad Sassendorf Bronzeskulpturen von Jürgen Ebert fotografiert.
Seine Kunstwerke fügen sich fast immer in ihre Umgebung ein oder stehen mit der Umgebung in vielschichtiger Art und Weise in Verbindung.


Am Ende der Steinstraße lädt ein schattiges Plätzchen unter einem Blätterdach zum Verweilen ein. Unter dem Motto „Werne blüht auf“ hängen nicht nur farbenfrohe Blumenampeln an Laternenmasten im historischen Stadtkern, sondern auch viele Blumensäulen mit einer bienenfreundlichen Blumenmischung aus Geranien, Petunien und Bidens schmücken die Stadt. 

 

Diese bunte Blumenpracht soll gerade in der Coronazeit Freude und Zuversicht spenden, aber auch Bienen locken und Falschparker vertreiben. 

Von unserer Bank unter dem Blätterdach genießen wir die volle Blütenpracht und die wärmenden Sonnenstrahlen.

 

Bereits vor Jahrhunderten hat es in der Steinstraße einen Brunnen gegeben, aus dem die Bewohner der angrenzenden Häuser ihr Trinkwasser bezogen.

 

Heute steht vor dem Haus Nr. 44 ein massiver Natursteinbrunnen mit drehender Steinkugel und Ring.

 

Für die Kinder bei der Wärme ein unterhaltsamer Platz und für uns ein schönes Fotomotiv.

 


Gleich hinter unserer Bank, am Kreisverkehr am Salinenpark steht ein Bildstock mit der „Heiligen Barbara“. Sie gilt als Schutzpatronin der Bergleute. Und da bot es sich an, den unansehnlichen Stromkasten neben dem Bildstock mit dem Foto der Schachtanlage Werne aus den 1920er Jahren aufzupeppen. Mit diesem Foto erinnern die Heimatfreunde an die Bergbautradition der Stadt Werne. 

Eine weitere historische Aufwertung des Stadtbildes ist die in einem Blumenbeet stehende Seilscheibe an der Einfahrt des Parkplatzes „Am Hagen“. Sie erinnert an die Werner Schächte 1,2,3 und 4 und Haus Aden 6 und 7.

 

Vorbei am neuen Solebad radeln wir zum Gradierwerk im Stadtpark. Hier schlägt uns eine angenehm frische Meeresbrise entgegen. Die Errichtung des Gradierwerkes war die konsequente Fortsetzung der Werner Badetradition, die ihren Ursprung bereits 1874 hatte.
Das 1991 errichtete Gradierwerk hat eine Größe von 50 Meter Länge und neun Metern Breite und liegt in unmittelbarer Nähe zum Stadtsee. 


Hier können Besucher die Heilwirkung der Sole für ihre Gesundheit nutzen. Die Sole rieselt über eine Wand aus Schwarzdorn, sodass beim Auftreffen auf die Dornen ein feiner Nebel entsteht. Dieser reichert die Luft mit Sole an und erzeugt ein maritimes Klima. Dieses Klima wirkt desinfizierend, abschwellend und schleimlösend und ist insbesondere für Asthmatiker und Allergiker sehr wohltuend. Wer etwas für seine Gesundheit tun möchte, muss daher nicht in den nächsten Kurort fahren, eine freie Bank vor dem Gradierwerk tut es auch. Dabei hat man von der Terrasse einen schönen Blick auf den Stadtsee mit seinen Wasserspielen inklusiv. 


Idyllisch gelegen, von saftigem Grün umgeben liegt der Stadtsee. Wieder einmal stellen wir fest, man muss nicht unbedingt weit wegfahren, denn auch der Werner Stadtpark bietet pure Erholung. Von unserem Logenplätzchen werden wir mit vielfältiger Natur belohnt. An einigen Stellen verwandelt sich der Uferbereich in eine scheinbar unberührte Natur und Wasservögel dominieren die Geräuschkulisse. Es sind verwunschene Plätzchen abseits des Weges. 

Mitten im Stadtpark liegt die Freilichtbühne von Werne, die bereits im Jahre 1959 gegründet wurde und rund 1100 Besuchern Platz bietet. Diese Bühne wird von Kindern heiß geliebt, denn seit 1987 hat sich die Freilichtbühne auf Kinder- und Familientheater spezialisiert. Die Naturbühne ist nicht überdacht, doch gespielt wird hier von Mai bis September.

 

Viel los ist in der Freilichtbühne in Werne coronabedingt derzeit leider nicht. Doch es gibt wieder „Publikum“ vor Ort.

 

Statt Schauspiel auf der Bühne finden Open-Air-Gottesdienste statt, denn rund um die Freilichtbühne ist selbst mit Abstand genügend Platz. 


Von hier radeln wir zum 4 km entfernt liegenden Jachthafen Marina Rünthe in Bergkamen. Hier am Datteln-Hamm-Kanal wollen wir etwas Hafenatmosphäre genießen. 

Die Marina liegt am Kanalkilometer 23 und wurde 1939 als Verladehafen der Zeche Werne errichtet. 1995 erfolgte dann die Umnutzung für den Freizeitbereich. Heute bietet der Jachthafen 286 Liegeplatze für Sportboote aller Größen und ist damit der größte Sportboothafen in NRW. Leider gibt es z.Z. eine Menge Leerstände im Hotel- und Gastronomiebereich und nur zwei Möglichkeiten sich zu stärken. Beide bieten jedoch gleichzeitig einen tollen Ausblick auf den Hafen. 

Wir haben uns für das im Mai neu eröffnete Marina Café mit seiner Außengastronomie entschieden. Mit Blick auf den größten Sportboothafen in NRW genießen wir bei Kaffee und Pflaumenkuchen Urlaubsstimmung im Ruhrgebiet.
Das gesamte Areal ist künstlich aus dem Boden gestampft worden und es fehlt für meinen Geschmack eine etwas ansprechende und längere Uferpromenade, um entlang des Kanals vorbei an den prächtigen Booten zu bummeln. 

Nach einer längeren Pause heißt es dann aber wieder: „Auf die Fahrräder“. Ein strahlend blauer Himmel mit kleinen Schäfchenwolken begleitet uns bei unserer weiteren Fahrt entlang der Kanalkante. 

An der Brücke „Am Tibaum“ verlassen wir den Dattel-Hamm-Kanal und fahren über die Herringer Heide – eine Straße im Stadtteil Herringen - in Richtung Naherholungsgebiet Sundern. Unter dem Motto „Naherholung statt Bergbau“ hat der Regionalverband Ruhr dieses Waldgebiet im Sommer 2019 von der RAG erworben.
Das Wäldchen besteht aus Eichen, Hain- und Rotbuchen und reichlich Totholz, das stimmungsvolle Naturmomente liefert und Kleinstlebewesen einen Lebensraum bietet. Wir hören das Rauschen der Blätter und Vogelstimmen, die in dem nahen Grün sitzen. 

Ein Spielplatz, ruhig und idyllisch auf einer Wegegabelung bietet alles, was ein Kinderherz höher schlagen lässt. Hier können Kinder Toben und Klettern, ohne dass sich jemand belästigt fühlt. 

Nachdem wir dieses Waldgebiet verlassen haben, kommen wir kurze Zeit später zu einem weiteren, immer wieder schönen Fotomotiv, der „Alltagsfrau Gerda mit ihrem Hund Rüdiger“ an der Kamener Straße/Alte Landwehrstraße. Gerda war im Mai 2017 Opfer blinder Zerstörungswut geworden. Doch bereits im August hatte die restaurierte Alltagsfrau Gerda ihren angestammten Platz wieder eingenommen. Damit hatte die Stadt das Versprechen eingelöst und die beliebte Figur samt ihres Hundes Rüdiger wieder repariert und aufgestellt. Gerda hat vor allem in Pelkum viele Fans. Einige sorgen sogar dafür, dass Gerda, passend zur Jahreszeit oder zu besonderen Anlässen, das richtige „Outfit“ bekommt.


Anlässlich des 20. Geburtstages des Maximilianparks im Jahre 2004 wurden erstmals 35 Elefanten von Künstlern aus Hamm gestaltet, die an verschiedenen Standorten im Stadtgebiet aufgestellt wurden.

 

Mittlerweile stehen bestimmt 100 Elefanten im Hammer Stadtgebiet und sie sind ein Wahrzeichen von Hamm.

 

Ein Elefant, gesponsert von der Fa. Holsträter steht schon mehrere Jahre an der Kamener Straße. Stand er früher mit einer Duscharmatur in einem Blumenbeet, hat man ihn nach einem Neuanstrich in eine Duschtasse gestellt, passend, wie es sich für eine Installationsfirma gehört.


Gegenüber dem Elefanten befindet sich das Bürgeramt von Pelkum und neben dem Gebäude ist das Pelkumer Stadtbezirks-Wappens in der Grünfläche eingelassen.

Jedes der sieben Stadtbezirke der Stadt Hamm hat ihr eigenes Wappen und das Pelkumer Wappen zeigt auf goldenem Grund eine rote Haile (eine hängende rote Kette) - welche manchmal auch als Gürtelschließe gedeutet wird.
Die Spitze des Schildes wird vom dreireihigen märkischen Schachbalken gefüllt. 


Wir radeln weiter und kommen am alten Pelkumer Bahnhof vorbei. Er wurde 1905 eröffnet und diente damals als Personenbahnhof an der Strecke Hamm-Oberhausen. Mit der Einstellung des Personalverkehrs wurde der Bahnhof Ende der 1960er Jahre stillgelegt.

1979 verkaufte die Bahn das Gebäude doch seit 2014 stand das gesamte Gebäude leer und verfiel langsam. Seit 2017 ist das Gebäude im Besitz eines neuen Eigentümers und damit runter vom Abstellgleis.
Das Ergebnis monatelanger Arbeit kann sich sehen lassen, denn das ortsgeschichtlich bedeutsame Gebäude erstrahlt wieder in neuem Glanz und das Ortsbild ist merklich aufgewertet worden. Seit 2018 gibt es in dem komplett sanierten Gebäude ein Pflegebüro und auch der Gastronomiebetrieb soll wieder aufgenommen werden.


Ein weiterer echter Hingucker sind die Kunst-Häuschen an Straßen- und Verkehrsschildern.
Träger dieser Aktion ist die Arbeitsgemeinschaft der Wiescherhöfener und Weetfelder Vereine.
Die Idee dazu hatte Udo Schulte (Bezirksvorsteher von Pelkum). Er hatte diese bunten Holzhäuschen bei seinem Urlaub in Norddeutschland gesehen und meinte „das wäre auch etwas für seine Gemeinde“ – dem wir uns nur anschließen können.

Was wir alles auf unserer Fahrradtour sehen, wenn man nur mit offenen Augen durch die Welt fährt, merken wir wieder einmal am Bahnübergang Wiescherhöfen.
Seit vielen Jahren ist der Bahnübergang ein Ärgernis für viele Anwohner und Autofahrer, denn die Schranken sind nicht nur sehr oft geschlossen, sondern teilweise auch sehr lange.
Seit 2017 haben die Anwohner mit einer Statue hier ein sichtbares Zeichen des Protests gesetzt. Gemeinsam wartet „Friedwart“ nun mit den Anwohnern der Straße und den hupenden Autofahrern auf das Öffnen der Schranke.


Ein bunt bemaltes Wartehäuschen ist ein weiterer Blickfang auf unserer heutigen Tour. Vor der Kita Abraham, dem Familienzentrum in Wiescherhöfen, haben Kinder der Selmigerheideschule eine wunderschöne Wandmalerei erstellt. Damit wurde auch hier eine unansehnliche Bushaltestelle in einen Hingucker verwandelt.

Nach solch schönen Blickfängen fahren wir nun wieder durch sattes Grün. Sommer, Sonne, gute Laune – herrlich so ein Tag und wie gut, dass man ihn auf dem Rad ungetrübt genießen kann.
So führt uns unser Weg zum Hochzeitswald, der seit dem Frühjahr 1995 in Hamm-Lohauserholz entstand. Es ist ein Wald mit rund 1.500 Bäumen, die in den vergangenen Jahren zu den verschiedenen Anlässen gepflanzt wurden. Es ist eine Jahrhundert alte Tradition, dass Hochzeitspaare einen Baum pflanzen. Liebes- oder Hochzeitspaare können im Hölzkener Hochzeitswald aber nicht nur einen Baum pflanzen. 

Seit 2018 steht auch ein 2,50 Meter großes stählernes Herz im Hochzeitswald. Als Zeichen ihrer Liebe können Paare nun auch ein Liebesschloss an das Herz ketten. Das Liebesschloss-Herz steht in Höhe der dritten Erweiterungsfläche, die über den Geh- und Radweg „Zum Wiescherbach“ zu erreichen ist.

Die Stadt Hamm besteht aus vielen Stadtbezirken, mit viel Grün dazwischen und darum herum.

Schon von Weitem sichtbar erheben sich die runden, weißen Aufsätze der Berger Wassertürme aus dem Grün der Bäume und Sträucher hervor. Sie dienen der Speicherung des Trinkwassers für die Stadt Hamm und dem Druckausgleich. Durch ihr einmaliges Ensemble sind sie zu einem Wahrzeichen geworden und stehen seit 1991 unter Denkmalschutz.

An einem durchschnittlichen Tag werden über diese zwei Türme rund 40.000 Kubikmeter Wasser verteilt. Die Türme sind nicht öffentlich zugänglich und befinden sich auf abgesperrtem Gelände.


Von hier sind es nur noch wenige Kilometer, bis wir wieder zu Hause ankommen.

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