Besuch der Dechenhöhle in Iserlohn

Wenn man schon zu Besuch in Deutschland ist, sollte man sich auch eine der schönsten und meistgesuchten Schauhöhle Deutschlands einmal ansehen, dachten wir uns und begleiteten jeweils die weißrussischen Freunde aus Nadeshda und die polnischen Gartenfreunde bei einer Führung durch die Dechenhöhle. 

War es für die weißrussische Gruppe etwas ganz Neues – denn in Weißrussland gibt es keine Höhlen -, kannten einige polnische Mitreisende jedoch auch kleine Höhlen in ihrem Heimatland. 

Da beide ausländischen Gruppen die Sondergenehmigung zum Fotografieren bekamen, haben auch wir die Gelegenheit wahrgenommen und diese einmalig schöne Höhle für uns im Bild festzuhalten. 


Zuerst einmal brachte der Besuch des größten Höhlenmuseums Deutschland Licht ins Dunkel! Es ist die ideale Ergänzung zur Besichtigung der Dechenhöhle. Hier haben wir alles über die Entstehung der Höhlen und ihre früheren und heutigen Bewohner erfahren. Die Dechenhöhle liegt in 370 Millionen Jahre alten Kalksteinschichten und entwickelte sich im Eiszeitalter. Wissenschaftliche Ausgrabungen in den mehrere Meter tief herabreichenden Bodenschichten der Dechenhöhle haben schon vor über 130 Jahren reichhaltige Knochenfunde und Zähne der Tierwelt des Eiszeitalters erbracht, die durch früher vorhandene Spalten oder Eingänge in die Höhle geschwemmt wurden. Dabei dominiert der Höhlenbär, der die Höhle nachweislich als Winterschlafquartier genutzt hat. Im Reich der Finsternis findet man noch heute eine Reihe von Tierarten die sich an den Lebensraum Höhle angepasst haben. Der bekannteste Höhlenbewohner ist die Fledermaus. 

Durch den drei Meter über der Bahnstrecke gelegenen Eingang gelangt man in den ersten Höhlenraum, der wegen seines kirchenähnlichen Gewölbes „Kapelle“getauft wurde. 

Dieser Raum wurde im Juni 1868 von zwei Eisenbahnarbeitern entdeckt, die bei Felssicherungsarbeiten an der Bahnstrecke Letmathe-Iserlohn ihren Hammer in einem Felsspalt verloren hatten. 

Sie ließen sich an einem Seil den Felsspalt hinab und standen plötzlich in der ersten Halle einer wunderschönen Tropfsteinhöhle, die sich weit in den Berg hinein fortsetzte


Auf gut 360 Metern ausgebauten Wegen, die sich in großen Windungen durch das Kalkgestein ziehen, konnten wir unmittelbar die faszinierende unterirdische Zauberwelt der Tropfsteinhöhle kennen lernen. 

Wir tauchten ein in eine fantastische Welt unterschiedlichster Stalaktiten und Stalagmiten. Kurz hinter dem Eingang treffen wir auf die Stalagmitengruppe der "Heiligen Familie". 

Weiter gehen wir durch einen tunnelartigen Gang und erreichen einen lang gestreckten Laubengang, der zierliche Tropfsteinsäulen aufweist. 

Von dort führt ein Tunnel zur „Orgelgrotte“, deren üppige Tropfsteinkaskaden das Gebilde einer Orgel darstellen. 

Zwei mächtige Stalagmiten beeindrucken uns am Eingang der Königshalle. Wir gehen vorbei an der Vorhangsgrotte bis zur „Kanzelgrotte“. 


Sie verdankt ihren Namen einem in Form einer Kirchenkanzel ausgewaschenen, herabhängenden Felsstück. In der Mitte hängt von der Höhlendecke der "Kronleuchter" herab, vielleicht die schönste Stalaktitengruppe der Dechenhöhle. 

Wir kletterten eine ca. 8 m lange Treppe hinab und standen in der „Nixengrotte“ vor einem 1,50 m tiefen, zauberhaft schimmernden „Nixenteich“. 

Der Weg führte weiter zur Palmengrotte, deren Prachtstück die 2,80 m hohe "Palmensäule" ist. 

Daran schließt sich die Säulenhalle an. An vier großen Stalagmiten vorbei erreichten wird die Kaiserhalle. Hier bewunderten wir eine mehrere Meter hohe Sinterkaskade. 

Ein Musiker begleitete uns mit mystisch-besinnlichen Klängen auf der Didgeridoo, Flöte, Fujara und Kalimba durch die geheimnisvollen Hallen und Grotten der Höhle und man fühlte sich wie in einer fantastischen Zauberwelt. 

Freundliche Höhlenführer erklären uns fachkundig, wie Tropfsteine entstehen oder wo einst der Höhlenbär seinen Winterschlaf hielt. 


Mit dem größten Raum der Höhle, der „Wolfsschlucht“ ist auch der Höhepunkt der Besichtigung erreicht. Durch einen künstlichen Ausgangsstollen gelangten wir wieder ans Tageslicht. 130 Jahre nach der Entdeckung zieht die Dechenhöhle immer noch zigtausende Besucher aus Nah und Fern an, denn sie ist geheimnisvoll und faszinierend und zieht die Menschen immer wieder in ihren Bann. In der großräumigen und gut ausgebauten Dechenhöhle begegnete uns eine ganz eigene Welt von besonderer einzigartiger Schönheit und wir haben einen kurzweiligen und lehrreichen Einblick bekommen.

 

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