Zoo Dortmund

 

Heute hat es uns nach langen Jahren wieder einmal in den Zoo von Dortmund geführt. Bereits am 24. Mai 1953 wurde er als Tierpark Dortmund, über dem Grubenfeld auf der ehemaligen Zeche Glückaufsegen, eröffnet. Zur Jahrtausendwende nannte sich der Tierpark in das international besser verständliche „Zoo Dortmund“ um. Er liegt weit außerhalb der Stadtmitte, auf einer ruhigen, waldreichen Grünfläche. Durch seinen alten Baumbestand ist er einer der waldreichsten Zoos im Ruhrgebiet und bietet im Sommer in weiten Teilen einen kühlen, willkommenen Schatten. Der Zoo Dortmund zählt zu den beliebtesten Ausflugszielen in Dortmund und der Region und das sicherlich nicht nur wegen seines gegenüber anderen Zoos geringen Eintrittspreises und dem kostenlosen Park-Plan.

Unser Rundgang beginnt gleich hinter dem Haupteingang mit der Begrüßung durch eine hohe Fontäne im großen Wasservogelteich. Bereits bei meinem ersten Besuch 1955 gab es diesem Teich, auf dem sich damals wie heute diverse Entenarten, Gänse, Schwäne, Flamingos und Stelzvögel tummeln. Der Teich mit seinen Flamingos hat bis heute nichts an seiner Attraktivität verloren.

Wurden in den Jahren nach seiner Eröffnung auf 11 Hektar Fläche 90 Tiere gezeigt, leben heute im Zoo auf einer Gesamtfläche von 28 Hektar 1500 Tiere in 230 Arten. Im Laufe der Jahre hat sich viel getan und aus einem kleinen Tierpark ist ein wunderschöner Zoo geworden. Seit den 1980er Jahren rückte der Artenschutzgedanke immer mehr in den Blickpunkt. 

Anstelle von kleinen Betongehegen bekamen die Tiere im Laufe der Zeit größere und artgerechtere Gehege, Gruppen wurden verkleinert und es entstanden „Wohngemeinschaften“ verschiedener Tierarten, in überwiegend weitläufigen Freigehegen oder in lebensraumtypischen Häusern.

Die Auswahl an Tieren, die hier ein sehr schönes Zuhause bekommen haben, ist sehr gelungen. Doch nicht alle Gehege sind erneuert und modern. Einige Tiere haben nach wie vor alte und nicht so schöne Gehege. Doch wie wir bei jedem unserer Besuche feststellten, passiert hier noch vieles. Auch heute haben wir wieder ein paar neue Baustellen vorgefunden und so hoffen wir, dass bald jedes Tier hier eine schöne Unterkunft hat.

Viele vergleichen den Zoo Dortmund mit dem neuen ZOOM Gelsenkirchen. Eine alte Anlage mit einer neu geschaffenen zu vergleichen, das geht einfach nicht. Im Dortmunder Zoo kommt der Besucher jedoch noch viel näher an die Tiere heran und kann sie beobachten. 

Für die kleinen Besucher liegt recht zentral ein großer Spielplatz, der auch im Hochsommer sehr angenehm ist, weil riesige Baumkronen Schatten spenden. Eine weitere unterhaltsame Attraktion für Kinder ist der Streichelzoo mit dem westfälischen Bauernhof, in dem sich heimische Hoftiere, wie Zwergziegen, Kaninchen, Hühner und Zwergesel anschauen und teilweise anfassen lassen.


Ebenso kann man in Dortmund einige tolle und ungewöhnliche Tierhäuser erkunden. Das dreigeschossige Amazonashaus, gleich neben dem Streichelzoo, bietet einen Ausschnitt der unterschiedlichen Lebensräume der Urwaldlandschaft am Amazonas. Hier leben Schlangen, Schildkröten, Frösche, Fische und freifliegende bunte Vögel. 

Auch das Regenwaldhaus »Rumah hutan« mit seinem Affenfreigelände, macht klein und groß viel Spaß. 

Ferner ist es einzigartig auf der Welt, denn hier werden erstmals Sumatra-Orang-Utans gemeinsam mit Schabrackentapiren gehalten, die sich prächtig verstehen.


Die Gehwege in dieser Parklandschaft sind in leicht bergigem Terrain gelegen und bieten keinen klassischen Rundgang. Da ist die kostenlose Parkinformation schon sehr nützlich, denn es gibt viele parallel verlaufende Wege und Zusatzschleifen außerhalb des inkonsequent ausgeschilderten Wegeverlaufs.

 Man kann aber auch nur nach Herzenslust flanieren und sich überraschen lassen, was denn da als Nächstes zu beobachten ist – oder von wem man von der anderen Seite des Zaunes neugierig beobachtet wird.

Unser Spaziergang führt uns vorbei am Südeingang des Zoos, wo eine Familie Breitmaulnashörner gehalten wird. Es ist die größte noch lebende Nashornart und lebt heute in afrikanischen Grassavannen mit Busch- und Baumbewuchs.

Gleich gegenüber zeigt die Lebenswelt Afrikas, umgeben von einem romantisch angelegten Wassergraben, eine großzügige Freianlage auf die Herden von Elen- und Pferdeantilopen, Lamas, Zebras und Giraffen leben. 

Diese Gemeinschaftsanlagen haben sowohl für den Besucher als auch für die Tiere Vorteile. Denn wenn die Tiere mit anderen Tierarten zusammen sind, ergeben sich automatisch Aktionen und damit ist ein Unterhaltungsaspekt da. 

Die ursprüngliche Verbreitung war aber wesentlich weiter. 

Die meisten Nashornarten sind leider heute vom Aussterben bedroht, denn wegen der angeblichen "Wunderkräfte" seines Hornes töten Menschen auch heute noch Breitmaulnashörner.

Das Horn besteht jedoch lediglich aus verwachsenen, haarähnlichen Substanzen. 

In Dortmund ist das Nashorn zum Wahrzeichen geworden. Aufgrund seines sehr feinen Gehörs wurde es als Wappentier des Dortmunder Konzerthauses ausgewählt. 


 

Unser Zoobummel führt uns weiter in die Lebenswelt Südamerikas.

 

In dem Tamandua-Haus leben Ameisenbären, Gürteltiere und freilaufende Faultiere, in einem ihren natürlichen Bedürfnissen entsprechenden Umfeld.

 

Das Wort „freilaufend“ scheinen diese Tiere jedoch nicht unbedingt wörtlich zu nehmen, denn sie dösen bei unserem Besuch auf einem Ast vor sich hin.


Alle Wege führen durch eine abwechslungsreiche Parklandschaft und wir haben unseren Fokus nicht nur auf die Tierwelt gerichtet, sondern erfreuen uns auch an die im Mai blühenden Pflanzen und Sträucher. Genau wie im nahegelegenen Rombergpark stehen auch hier sämtliche Rhododendronsträucher in voller Blüte und bieten ein Farbenmeer in weiß, gelb, rosa, lila und rot. 

Auch die vielen Azaleensorten haben ihr Festkleid angelegt und bieten entlang der Wege ein schönes Farbenspiel. 


 

 

Eine Tafel macht uns auf die vielen wildlebenden Tiere aufmerksam, die ständig in den Zoo kommen, denn an den Futterstellen fällt stets auch genug für sie ab.

 

Außerdem bietet die waldreiche Parkanlage mit den vielen Teichen und Wasserstellen gute Lebens- und Fortpflanzungsbedingungen. 


Auf weitere Tierarten treffen wir im gemischten Zoobereich. 

Eine schön gestaltete Informationstafel macht uns darauf aufmerksam, dass wir uns vor dem Humboldt-Pinguin-Becken befinden. Wie alle Pinguine ist auch der Humboldtpinguin an ein Leben im Wasser angepasst. Mit seinem kurzen Schwanz und den weit nach hinten versetzten Füßen, die ihm einen aufrechten Gang ermöglichen, ähnelt diese Art vom Körperbau allen anderen Pinguinen.

 Weltweit gibt es an den Küsten von Chile und Peru nur noch ca. 12.000 Brutpaare der Humboldtpinguine. Diese Art ist vom Aussterben bedroht. 


Nicht zu überhören ist das Becken der Seelöwen und Seebären, auch wenn es etwas abseits gelegen ist. Ferner muss man nur den Menschenmassen folgen, die alle die kommentierte Seelöwenfütterung um 15.00 Uhr sehen wollen.

Ziel ist es, die Robben am ganzen Körper berühren zu können, ohne herzhaft gebissen zu werden. Dies erfordert Zeit und Geduld, viele Trainingsstunden und jede Menge Vertrauen. 

Für die Tiere sind diese Trainingseinheiten jede Menge Abwechslung und Beschäftigung. Dies geht weit über den Wunsch nach Futter hinaus. 

Die Fütterung der Seelöwen ist für die Kinder das absolute Highlight beim Besuch des Dortmunder Zoos, doch uns Erwachsenen gefällt die Fütterungsschau auch. 


Auch für die Zoobesucher stehen 2 Restaurants, mehrere Kioske und Imbissstände für das leibliche Wohl zur Verfügung. Ferner findet man zahlreiche Rastplätze für leckere, mitgebrachte Butterbrote. Für uns war es mal wieder ein schöner Tag im Dortmunder Zoo, auch wenn das Ruhrgebiet die höchste Zoodichte auf der Welt hat und 15 Zoologische Gärten in einem Umkreis von 80 Kilometern liegen. Wir können den Zoo, ganz besonders für Familien mit Kindern, nur weiterempfehlen und wünschen viel Spaß im Park.

 

>> zurück zu Ausflugsziele <<