Ein Tag im Grugapark in Essen

 

Alle guten Dinge sind „drei“, so sagt man und wir sagten uns das auch, denn zum dritten Mal in unserem Leben besuchten wir den Grugapark in Essen. Mitten im Zentrum, der Eingang versteckt hinter dem Messegelände, erstreckt sich ein wunderbarer Park. 

 

Es lohnt sich hierfür schon einige Stunden einzuplanen, denn es gibt viel zu sehen. Bereits Anfang der 20er Jahre kam man auf die Idee, die Messen mit einer Gartenbau-Ausstellung aufzuwerten, den hinter den Ausstellungshallen befand sich ein Brach- und Sumpfgebiet. 500 Arbeiter schufen einen Botanischen Garten der nach Pflanzenarten und Landschaften gegliedert wurde und der noch heute zu den schönsten und größten Landschaftsparks Europas gehört. 


Bei der „Ruhrländischen Gartenbau-Ausstellung“ 1929 präsentierte man auf etwa 25 ha den neuesten Stand des Gartenbaus. Hauptattraktion war jedoch die aufwändig gestaltete Gartenstruktur. Über 2 Millionen Menschen haben in dem Jahr den blühenden Garten mitten im Industriegebiet bestaunt. Im Frühjahr 1930 wurde der Park als Volkspark für einen ganzjährigen Besuch wieder eröffnet

Leider verwandelte der Krieg Essens ehemaliges „Blumenwunder“ in eine Trümmerlandschaft. Doch ließ man sich nach dem Krieg nicht entmutigen und bereits im Frühjahr 1949 wurde schon wieder der Eingangs- und Blumenhof eröffnet und die „2 Große Ruhrländische Gartenbau-Ausstellung“ 1952 präsentierte den aus Trümmern entstandenen neuen Grugapark

Die grüne Oase im Stadtzentrum von Essen zog auch meine Eltern an. So besuchte ich bereits 1955 erstmalig mit ihnen diesen Park. 


Die Fotos von damals zeigen eine frei gestaltete Landschaft mit sanft geschwungenen Rasenflächen und großzügigen Überblicken. Ein altes Foto, aufgenommen an den damaligen Wasserspielen, lässt die Schönheit des Parks nur erahnen.

Der Park wurde mit der Zeit zu klein und nach einer Erweiterung auf 70 ha fand hier die Bundesgartenschau 1965 statt.


 

1971 besuchte ich zum zweiten Mal die Gruga. Diesmal bummelte ich mit meinem damaligen Verlobten und jetzigen Mann durch ein Blütenparadies mit schön angelegten Wasserspielen, dem Botanischen Garten und entlang des Margarethensees.

Das Rosencafé und die Gruga-Terrassen luden damals wie heute zu Kaffee und Kuchen. Auch von diesem gemeinsamen Besuch, blieben nur ein paar Fotos als Erinnerung.


Im August 2008 besuchten wir nun zum dritten Mal diesen Park und wir stellten fest, dass sich der Grugapark zwischen 1971 und heute im Wesentlichen an Größe und Gestalt nicht verändert hat. 

Das bekannteste Wahrzeichen des Grugaparks ist der in den Gründerjahren 1929 errichtete Grugaturm. 

Auch heute noch ist er mit seinen 29 m weit im Park sichtbar und von seiner Aussichtsplattform hat man einen schönen Rundumblick.


Bei unserem Besuch im Sommer präsentierte sich der Park mit seiner ganzen Schönheit und Vielfalt. Auf den großen Blumenterrassen leuchteten bunte Petunien, Fuchsien, Begonien, Tagetes, Canna, und viele mehr. An vielen Stellen plante der Architekt des Grugaparks Kunstobjekte ein, die Akzente in den bunten Blumenbeeten setzen und die den Park beleben. Die Skulpturensammlung ist das größte Open Air-Museum des Ruhrgebiets. Den weitläufigen Staudenhang zierten Lupinen, Rittersporn, Fackel-Lilie, Gauklerblume, Götterblume, Mammutblatt, Orchideenprimel, Karpartenglockenblume und Purpurglöckchen. Die Dahlienarena mit mehr als 70 Sorten bot Dahlien in allen Farbschattierungen.

Oberhalb des Waldteichs fühlten wir uns bei unserem Spaziergang in die alpine Welt des Hochgebirges versetzt. Viele schmale gewundene Wege führen durch den Staudenhang. Enzian, Alpenveilchen, Gemswurz, Latschenkiefern und Zirbelkiefern säumen immer wieder den Weg. Den Mittelpunkt bildet ein Wasserfall, der als klarer Bergbach in einer Gesteinsformation entspringt und in drei schäumenden Kaskaden den Besucher durch die einzigartige Pflanzenwelt des Hochgebirges begleitet.

Schön anzusehen sind auch die nach klassischen Maßstäben angelegten Bauerngärten. Hinter akkurat gezogenen Beetkanten, umsäumt von niedrigen Buchsbaumhecken stehen verschiedene Gemüsearten zwischen Phlox und fleißige Lieschen. Auch eine Kräuterspirale, bepflanzt mit Heil- und Küchenkräuter, fehlte in dieser Gartenanlage nicht.In den Pflanzenschauhäusern erwartete uns eine geheimnisvolle Welt des tropischen und subtropischen Lebensraumes. Im Dschungel des tropischen Regenwalds waren wir fasziniert von seiner üppigen Vegetation aus den Bergregionen der Regenwälder Südamerikas.

Ein architektonisches Highlight im Park ist das 2005 erbaute so genannte „Hundertwasserhaus“. Das fröhlich bunte Phantasie-Schlösschen hat einen golden glitzernden Zwiebelturm, der weit im Park sichtbar ist.

Fasziniert waren wir von dem bereits 1927 angelegten Rosengarten. Von einer Parkbank hatten wir einen herrlichen Blick über ein schier endlos erscheinendes Blütenmeer aus prächtigen Rosen, den edelsten aller Blumen. In dichten Reihen und an Rundbögen empor ranken die Strauch- und Beetrosen, Zwerg- und Hochstammrosen, Schling- und Edelrosen. Die Farbschattierungen reichen von Blassrosa bis zu einem kräftigen Purpur. Ein steinernes Wasserbecken mit einer kleinen Fontäne und bunt blühenden Seerosen trägt zur bezaubernden Atmosphäre bei.

 

Die Große RUhrländische GArtenbau-Ausstellung mit ihrer Kurzform Gruga bietet seinen Besuchern Ruhe und Entspannung, ein Blütenparadies im Grünen und schöne und seltene Pflanzen, eine 4.000 qm große Vogelfreifluganlage mit ca. 150 Vögeln und ein Kinderparadies mit mehreren Abenteuer-Spielplätzen. Es ist ein wunderschön gestalteter Park mit den unterschiedlichsten Bereichen, die jedoch alle sehr gut miteinander harmonieren.

 

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