Ein Tag im Keukenhof in Holland

 

Für viele ist der Frühling die schönste Jahreszeit: Die Natur erwacht, Krokusse kommen vorwitzig aus dem kalten Boden hervor, an den Bäumen spießt erstes zartes Grün und die Sonnenstrahlen wärmen schon ein bisschen.

Ein guter Grund, sich einmal den Frühling in Holland anzusehen, denn auf dem Keukenhof blühen die Zwiebelgewächse nun mal besonders prächtig. Das war nicht immer so. Keukenhof heißt nämlich Küchenhof und war früher Teil eines riesigen Landguts, auf dem Kräuter- und Gemüse für die eigene Küche gezogen wurde.

Heute findet man auf dem 32 Hektar großen Grundstück „Flower-Power“. Jedes Jahr werden Beete und Rasenflächen komplett neu angelegt. Dafür müssen alle Zwiebeln, dass sind viele Millionen Tulpen, Hyazinthen und Narzissen, sowie auch der Rasen wieder entfernt werden. Im Blütenwechsel findet der Besucher seine Lieblingstulpe jedes Jahr an einer anderen Stelle. Das sind nicht nur phantasievoll farbenprächtige Blumenarrangements sondern ebenfalls jährlich wechselnde Skulpturen holländischer Künstler entlang der rund 15 Kilometer langen Parkwege.

Schon gleich hinter dem Eingang beginn eine 160 Jahre alte Buchenallee, die durch das Blütenmeer von Tulpen, Hyazinthen und Narzissen führt. Beete in Rot, Gelb, Orange und Violett säumen den Weg. Sieben Millionen Pflanzen blühten, was die Zwiebeln hergaben. Soweit das Auge blickt: Blumenkunst. Mit zahlreichen Themengärten kommt hier jeder Blumenfreund auf seine Kosten. Teiche und Wasserspiele machen das Bild vollkommen. Auch die mehr als 100 Jahre alte große Windmühle ist eine beliebte Anlaufstelle im Keukenhof und für die Kleinsten ist ein neues Areale mit einem Streichelzoo eingerichtet worden.

In den vier überdachten Blumenhallen finden wöchentlich wechselnde Präsentationen statt. Je nach Wachstumsperiode laden Amaryllis, Iris-, Azaleen-, Lilien- oder Orchideenblüte ein. Die mit mehr als 300 Sorten größte Lilienschau der Welt gehört zu den international anerkannten Attraktionen der Oase im Blumenmeer. Zu den Anziehungspunkten gehört aber auch das Orchideenhaus und der Königin-Juliana-Pavillon, in dem unter anderem origineller Blumenschmuck und Delfter Prozellanmalerei zu bewundern sind.

Doch jeder Frühling geht einmal zu Ende, so auch das Frühlingsfest fürs Auge auf dem Keukenhof, denn nach nur zwei Monaten Blütenpracht schließt er seine Tore und öffnet sie erst wieder, wenn ein neuer Frühling Einzug hält.