Ein Paradies öffnet seine Pforten

 

Am Samstag, 17. April 2010 öffneten sich die Eingangstore für die Besucher und Gartenliebhaber, und man konnte sich vom „Zauber der Verwandlung“ mit eigenen Augen überzeugen. 

Aus dem 300.000 Quadratmeter großen Gelände der ehemaligen Blücher-Kaserne, in der ich 1969/70 meinen 18-monatigen Wehrdienst leistete, ist in den vergangenen zwei Jahren eine wunderschöne Parkanlage geworden.

Allein 800 große Bäume, 250.000 Tulpen- und Narzissenzwiebeln sowie über 300.000 Blumen und Pflanzen wurden neu gepflanzt. Für die Besucher wurde ein 3.700 Meter langer Rundweg angelegt.

Da wir für die große Eröffnungsfeier Ehrengastkarten erhalten hatten, wollten wir uns die offizielle Feier der 15. NRW-Landesgartenschau nicht entgehen lassen. Haben wir doch, durch die Mitgestaltung des Muster-Freizeitgartens, auf lange Sicht die Gestaltung dieses Landesgartenschau-Geländes miterlebt. Bei strahlendem Sonnenschein nahmen wir zum offiziellen Festakt auf dem Forumsplatz in dem Ehrengastbereich Platz, der pünktlich um 12.00 Uhr begann.

Eingerahmt von mehreren musikalischen Darbietungen der Philharmonie Südwestfalen gehörte weiterhin zum Erlebnis des ersten Tages die Aufführung des „Baletthagen”. Auch der Kinderchor der Hemeraner Musikschule begeisterte die Gäste mit dem Song der LGS „Das ist Dein Tag“ und das Maskottchen „Raudi Raupe“ durfte natürlich auch nicht fehlen.

 

Für regen Beifall sorgte auch der spektakuläre Wandlauf des am Drahtseil hängenden Saxophonisten Finn Martin.

 

In den Grußworten des Ministerpräsidenten Dr. Jürgen Rüttgers, der auch gleichzeitig Schirmherr der Landesgartenschau Hemer 2010 ist, lobte er den Mut der Hemeraner, die die enormen Hausausforderungen angenommen haben und aus einem früheren Kasernengelände ein kleines Paradies geschaffen haben.


 

Diesen Worten konnte sich Heinz Herker, Präsident des Zentralverbands Gartenbau, nur anschließen.

 

Auch Hemers Bürgermeister Michael Esken betonte, dass er stolz darauf sei, diese Landesgartenschau präsentieren zu dürfen.


Zu der großartigen Kulisse mit den Menschenmassen auf dem neuen Forumplatz kamen zum Ende der Veranstaltung noch 1800 Kinder hinzu. Sie ließen am Samstagmittag zum Abschluss der Eröffnungsfeier bunte Luftballons in den strahlend blauen Himmel und gaben damit den Startschuss für das bis zum 24. Oktober andauernde „Hemeraner Sommermärchen”.

Ausgeruht und frisch gestärkt, nach einem Imbiss im Landschaftsgärtner-Treff, ging es nun zu einem Bummel über das Gelände. Natürlich standen erst einmal die Stadtterrassen mit den Themengärten auf unserem Programm. Wollten wir doch sehen wie sich der Freizeitgarten der Kleingärtner den Besuchern präsentiert. Wir staunten nicht schlecht, nicht nur einzelne Besucher zeigten Interesse an den verschiedenen Parzellen, ganze Menschenströme schoben sich durch die Themengärten auf ihrem Weg Richtung Jübergturm. Selbst der Ministerpräsident Jürgen Rüttgers und der Bürgermeister Michael Esken schauten bei ihrem anschließenden Rundgang über das Landesgartenschaugelände bei den Kleingärtnern vorbei, wo sie vom Vorsitzenden des Landesverbandes der Gartenbauvereine NRW, Hubert Mersch, begrüßt wurden.

In diesem Bereich präsentieren sich nicht nur die Hobby- und Freizeitgärtner, sondern 15 Landschafts- und Gartenbauer zeigen, wie „der Zauber der Verwandlung“ in einem einige Hundert Quadratmeter großen Reihenhaus-Garten aussehen könnte. Die Größe der Themengärten liegt zwischen 100 und 250 Quadratmetern und das entspricht damit annähernd den heutigen Grundstücksverhältnissen in neuen Siedlungen. Diese Mustergärten sollen Anregung und Genuss zugleich sein.

Auf gleicher Höhe, versteckt hinter den verschiedenen Obstgehölzen befindet sich der Platz für die Königin der Blumen, der „Rosengarten“. Jedoch zeigt er jetzt erst die ersten grünen Spitzen und wird seine volle Pracht erst im Rosenmonat Juni präsentieren.

Gleich oberhalb der Themengärten lädt das Cafe Flora zum Verweilen ein, aber auch eine schöne Blumenhalle spricht die Sinne der Besucher mit der Blumenvielfalt der verschiedenen Jahreszeiten an. Unter dem Motto „Blütenfülle und Farbenpracht“ ist die erste von elf Hallenschauen der Azalee gewidmet. Azaleen mit ihren Tausenden von Blüten in den Farben weiß, Rosa, Rot, Lachs, Pink, Lila und Rost. Pflanzen von 2,50 Metern Höhe sowie Gehölze und Frühjahrsblumen stimmten die Besucher ein.

Wir bummelten weiter und stellten fest, das Gelände macht schon jetzt, nach einem langen und kalten Winter, in den ersten Frühlingstagen aufgrund der vielen Blumenbeete und Ruhezonen einen tollen Eindruck.

Entstanden ist eine Parklandschaft mit vielen beliebten Anlaufstellen auch für die kleinen Gäste mit vielen Spielplätzen, so z.B. ein 1.000 Quadratmeter großer Wasserspielplatz, auf dem Matschen, Toben und Tollen angesagt ist.

Für die größeren gibt es eine Skater-Bahn und im Garten der Sinne gibt es einen Irrgarten aus 2.070 Hainbuchen, die, wenn sie in den kommenden Monaten richtig begrünt sind, den Kindern ein 565 Meter langes, verwinkeltes Wegenetz bieten.


Unser Weg führte uns weiter zum angrenzenden Felsenmeer, eine einzigartige Felsenlandschaft mit Schluchten und Abgründen. Früher führten durch diese Landschaft ein Paar Wanderwege. Heute kann man diese Landschaft noch zuzüglich aus einer neuen Perspektive erleben. Für die Landesgartenschau wurde eine frei schwebende Brücke und eine Aussichtsplattform installiert, die es ermöglicht, in eine 20 Meter tiefe Felsschlucht zu blicken und ein Steg entlang der bizarren Felsen gestattet völlig neue Eindrücke.

Pünktlich um 16.00 Uhr fanden wir uns wieder auf dem früheren Exerzier- und heutigem Forumsplatz ein, denn nun sollte der Himmelsspiegel geflutet werden. Dieses ist eine 845 qm große und 2,5 Zentimeter tiefe Wasserfläche mit Fontänen. Um bei der Flutung keine Langeweile aufkommen zu lassen sahen die Zuschauer zwischen den sich bildenden Wasserstellen eine Tanzformation.

Von dem „Himmelsspiegel“ führt die „Himmelstreppe“ mit ihren 343 Stufen hinauf zum 23 m hohen Jüberg-Turm. Aufgrund der Menschenmassen, es sollten am Nachmittag bereits 16.000 Besucher gewesen sein, haben wir uns das Erklimmen der Treppen oder aber die längere Variante, den Zick-Zack-Weg, für einen unserer nächsten Aufenthalte in Hemer aufgespart. Denn wir möchten den wunderschönen Rundblick über das Sauerland in Ruhe genießen.

In Hemer sind alle Generationen herzlich eingeladen, um hier schöne Gärten zu bestaunen oder aber Oasen der Ruhe zu finden und die Kinder können sich auf märchenhaften Kinderspielplätzen auszutoben.

Wenn wir Ihnen mit unserem Bericht Lust auf einen Tag auf der Landesgartenschau in Hemer 2010 gemacht haben, würden wir uns freuen und vielleicht Treffen wir uns am Informations-Pavillon der Freizeitgärtner, denn auch wir selbst werden an einigen Tagen der Landesgartenschau als Ansprechpartner und zum regen Gedankenaustausch den Besuchern zur Verfügung stehen.

 

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