Hamm - Drensteinfurt und zurück - Länge der Tour: ca. 45 km

 

Radfahren rund um Hamm ist wohl die angenehmste Art, die schönsten Ecken der eigenen Heimat zu erkunden. Unsere heutige Radtour führt uns wieder vorwiegend über asphaltiertem Untergrund und ist somit besonders für uns Freizeitradler bestens geeignet.

Wieder geht es entlang des Holunderweges, vorbei an der Kleingartenanlage Ahsetal, weiter durch den Hammer Kurpark, wir Überqueren den Dattel-Hamm-Kanal und die Lippe, fahren weiter über die Fährstraße (rechts und links neben uns die Lippeaue) und anschließend quer durch Heessen.

Unseren ersten Zwischenstopp machen wir in Heessen, Ecke Dasbecker Weg / Am Kappenbusch. Hier steht die katholische Filialkirche St. Marien, die von 1986 bis 2004 Pfarrkirche der Pfarrgemeinde St. Marien war.

Am 13. Dezember 1986 wurde die Kirche von Bischof Dr. Reinhard Lettmann unter großer Beteiligung der Gläubigen aus Heessen und vieler geladener Ehrengäste einweiht. Nachdem die Gemeinde zum Ende des Jahres 2004 in die neu gegründete katholische Kirchengemeinde Papst Johannes XXIII aufgegangen ist, wird die Kirche St. Marien als Filialkirche geführt.

Der gesamte Vorplatz der Kirche ist wie ein Kreuzweg mit einer Allee, einem Wegekreuz und einem Brunnen konstruiert worden. Gestaltet wurde er von dem 2008 verstorbenen Künstler Heinrich Gerhard Bücker aus Vellern. Die Initiative für diesen Kreuzweg geht auf den damaligen Vorsitzenden des Kirchbauvereins St. Marien und Ortsheimatpfleger, Bernard Droste, zurück.

Weiter geht es durch die Bauerschaft Herrenstein oder einfach Herrenstein genannt. Herrenstein ist geschichtlich gesehen eng mit der Vergangenheit des Dorfes Walstedde verbunden und gehört schon zu Drensteinfurt, unser heutiges Ziel. Bekannt bei allen Radfahrern rund um Hamm ist hier in Herrenstein der "Kurricker Berg" der so manchen ungeübten Radler zum Absteigen zwingt.

Von hieraus ist es auch nicht mehr weit und wir erreichen schon Walstedde. Bis 1843 gehörte der Ort zu Münster. Am 1. Juli 1969 wurde der Ort dann in die Stadt Drensteinfurt eingemeindet.

Der erste Weg führt uns zu dem neu gestalteten Platz rund um das Kriegerehrenmal in Walstedde.

Eine herrliche Blütenpracht empfängt uns hier und die beiden Bänke im Schatten des Kreuzes laden uns zu einer ausgiebigen Rast ein.

Rechts und links neben dem Steinkreuz liegen zwei Findlinge mit einem eisernen Kreuz und den Jahreszahlen des Ersten und Zweiten Weltkrieges. Auf dem Steinblock vor dem Kreuz befindet sich eine Schale und darunter die Inschrift:

 

DEN LEBENDEN ZUR MAHNUNG DEN OPFERN DER KRIEGE

ZUM GEDENKEN

 

 


Das Zentrum von Walsteddee bildet der Kirchplatz mit der St. Lambertus Pfarrkirche, die im Renaissancestil gebaut wurde. 1276 wird Walstedde als selbstständige Pfarre erstmals urkundlich erwähnt, das kann man auf den Internetseiten der Katholische Kirchengemeinde St. Regina Drensteinfurt lesen.

Im Laufe der Jahrhunderte ist sie dann aber mehrfach umgebaut und erweitert worden. 1863 gab es eine umfangreiche Renovierung, bei der auch der Turm erneuert wurde.

Nicht weit vom Kirchplatz entfernt liegt die Kornbrennerei Eckmann.

Anton Eckmann hat die traditionell landwirtschaftliche Kornbrennerei 1836 gegründet. Damals bestand sie nur aus einem Gebäude, wurde im Laufe der Jahre aber um weitere Gebäude erweitert.

 

Neben dem Hauptgeschäft, der Herstellung von Spirituosen, gehörte seit den Anfängen auch die Landwirtschaft dazu.

Bekannteste Produkte der Kornbrennerei Eckmann sind neben dem Korn, der Eckpaohl, ein in Westfalen gern getrunkener Kräuterlikör.


Etwas später stehen wir dann auch schon mitten in Drensteinfurt auf dem Marktplatz. Im Frühmittelalter war Drensteinfurt nur ein kleiner mit Wällen und Gräben befestigter Gutshof an der Wersefurt. Aus diesem Gutshof wurde später die Burg der Familie von Stenvorde. Wegen des hier vorhandenen Flussdurchgangs ein wichtiger Besitz der damals sächsischen Herzogsfamilie. Durch den Schutz an der Werse konnte das Dorf langsam zum Städtchen heranwachsen. Die Burg verlagerte sich im Jahre 1300 dann aber nach Norden, dort wo heute das Haus Steinfurt steht.

Der Name Drensteinfurt leitet sich von Dreingau ab (was fruchtbares Land bedeutet) und von der im Mittelalter vorhandenen steinernen Furt. Der damals einzige Übergang über die Werse.

Als Erinnerung steht in Drensteinfurt auf dem Marktplatz die Bronzeskulptur mit Walbraht und dem Heiligen Alexander beim Überqueren der Wersefurt in Drensteinfurt.


Vom Marktplatz aus kann man auch schon die der Heiligen Regina gewidmete Pfarrkirche St. Regina sehen. Sie wurde in der Zeit zwischen 1783 bis 1785 auf dem Fundament einer um 1170 errichteten Wehrkirche erbaut. 1889/90 wurde die Kirche um zwei Seitenschiffe erweitert.

Etwas weiter links an der Mühlenstraße 15 sehen wir schon von Weitem das wohl bedeutendste Fachwerkbürgerhaus, die "Alte Post". Dieses Gebäude mit einer Größe von (28,30 m Länge und 12,85 m Breite) zählt zu den wichtigsten Baudenkmälern der Stadt Drensteinfurt.


Wurde es in früheren Jahren als Lagerhaus und Getreidespeicher genutzt, diente es zwischen 1850 bis 1917 als Poststation, woher sich auch der Name des Gebäudes ableitet. Damals wurden hier die Postkutschen und Pferde untergestellt.

Etwas weiter erreichen wir dann an der Schloßallee das Haus Steinfurt, auch Schloss Steinfurt oder Haus Drensteinfurt genannt. Das Schloss ist ein münsterländisches Wasserschloss, das von Gräften und der Werse umgeben ist.

Von der Schloßallee gelangt man über die Gräftenbrücke (eine gewölbte Backsteinbrücke) zum großen Tor, das durch zwei Torhäuser flankiert wird. Diese wurden um 1830 an der Nordseite der Anlage angelegt.

Wieder zurück an der Ecke Mühlenstraße / Schloßallee stoßen wir auf die 1993 errichtete der Pferdestatue. Gestiftet wurde sie vom 1924 gegründeten Reitverein Drensteinfurt.

 

Jedes Jahr im August findet hier auf der 850 Meter langen Pferderennbahn ein Pferderennen statt.

In unmittelbarer Nähe des Wasserschlosses steht die 1595 gebaute und im Rahmen der Stadtbefestigung 1763 umgebaute Wassermühle.

1882 wurde der Mühlenbetrieb mithilfe des Mühlrades eingestellt. Aus Gründen der der Konkurrenzfähigkeit ließ der Pächter hier eine Dampfmühle installieren.

Im März 1944 wurde die Mühle durch einen Bombenangriff zerstört, 1958 wurde das Gebäude aber wieder als Wohnhaus aufgebaut. Heute ist sie ein beliebtes Fotomotiv.


Fast gegenüber an der Bahnhofstraße kommen wir nun zum Landsbergplatz und stehen vor dem Kriegerehrenmal von Drensteinfurt, das am 25. Juni 1938, zur Erinnerung an die Toten des Ersten Weltkrieges, eingeweiht wurde. Es handelt sich um eine kleine Parkanlage in dessen Mitte sich ein Steinmonument befindet, das an die Toten der beiden Weltkriege erinnert.

Auf der Vorderseite des Monuments ist ein Adler abgebildet. Unter dem Adler befinden sich zwei steinerne Gedenktafeln mit den Namen der Toten des Ersten Weltkrieges. Auf der Rückseite des Monuments ist eine Mutter abgebildet, die um ihren Sohn trauert. Hinter ihr sind im Stein eingemeißelte Soldaten zu erkennen, die mit Handgranaten und Gewehren angreifen.

Im Blumenbeet vor dem Monument liegen Steine, in denen die Namen der Toten der Bombenangriffe vom 23. März 1944 und 26. März 1945 verewigt sind.

Nach einer ausgiebigen Kaffeepause im Café Franke in Drensteinfurt, machen wir uns nun wieder auf den Heimweg zurück nach Hamm.

 

Immer den R40 folgend geht es erst quer durch Drensteinfurt und dann, abseits von viel befahrenen Straßen, immer schön an grünen Feldern und Wiesen vorbei in Richtung Mersch weiter, wo wir auf die Bahnstrecke Münster-Hamm stoßen.

Die Bahnstrecke Münster–Hamm ist etwa 36 Kilometer lang und durchgängig zweigleisig. Angeblich sollen täglich ca. 17.000 Reisende diese Bahnstrecke nutzen.

 

Zuerst geht es für uns rechtsseitig entlang der Bahnstrecke. In Mersch wechseln wir die Seite und so fahren wir linksseitig, bis wir in Bockum-Hövel die Geinegge erreichen.


Die Geinegge bildet als kleiner Flusslauf einen rechtsseitigen Nebenfluss der Lippe. Sie entspringt als kleiner Hügellandfluss am Fuße des Roggenberges an der Grenze der zu Ascheberg gehörenden Bauerschaft Nordick und der zu Bockum gehörenden Bauerschaft Barsen.

Wie immer, wenn wir hier mit dem Fahrrad unterwegs sind, legen wir einen Fotostopp ein und genießen das Panorama des kleinen sich dahin schlängelnden Bachlaufes mit seiner üppigen Vegetation und lassen uns immer wieder von dieser Landschaft verzaubern. Wir folgen den kleinen Flusslauf bis zum Bockumer Weg, überqueren ihn und fahren vorbei an der Kleingartenanlage "Kornmersch" bis zum Hammer Flugplatz.

Hier bestaunen wir das viersitzige Flugzeug (Typ Morane). Es gehörte einst dem Hammer Kunstförderer und Galeristen Werner Kley. Jahrelang war Kley mit dem Sportflugzeug von den Hammer-Lippewiesen nach Juist geflogen. Nach seinem Tode im Jahr 2016 hat die Familie Kley dem Hammer Luftsportklub das Flugzeug zur Verfügung gestellt.

Einen kleinen Abstecher noch durch den Hammer Kurpark und unsere Radtour ist für heute auch schon wieder beendet.

 

>> zurück zu Radtouren <<